
Programm
Der russische Konstruktivismus gilt als erster Versuch eines vollständigen Bruchs mit der Autonomie der Kunst zum Zweck ihrer Teilhabe an gesellschaftlichen Prozessen. Die „Arbeitsgruppe der Konstruktivisten“ formulierte 1921 tatsächlich den Anspruch, das Kunstfeld zu verlassen, um neue Formen künstlerischer Produktion zu entwickeln, die in bloßer Praxis aufgehen und am Aufbau einer kommunistischen Gesellschaft mitwirken würden. Dieses Projekt präsentierten die Konstruktivist_innen zunächst in einer kunstspezifischen Medialität. In ihrer ersten gemeinsamen Ausstellung zeigten sie Objekte und Gemälde, die von einer Reihe symbolischer bzw. metaphorischer Referenzen durchsetzt sind. Die Demonstration eines anti-ästhetischen Programms mit ästhetischen Mitteln scheint im Widerspruch zum Vorhaben zu stehen, unvermittelt in gesellschaftlichen Zusammenhängen zu operieren. Verschleiert der Referenzialismus der Arbeiten die Kluft zwischen Konzeptualisierung und Realisierung? Oder ist er Resultat der Auseinandersetzung mit dem gegenwärtigen Status der konstruktivistischen Praxis als einer transitorischen?
Stefanie Kitzberger, Kunsthistorikerin, IFK_Junior Fellow abroad, University of Kent
Die Veranstaltung muss für den 19.12.2016 leider abgesagt werden, wird aber 2017 nachgeholt. Danke für Ihr Verständnis !
Nermin Ismail begleitete als Übersetzerin Frauen, Männer und Familien aus dem arabischen Raum auf ihrem Weg nach Europa - in Österreich, Slowenien, Ungarn, Griechenland und der Türkei. Mit ihrem neuen Buch übersetzt sie nun die Geschichten und Schicksale einzelner Menschen in umgekehrter Richtung, um sie den deutschsprachigen Leser_innen näher zu bringen.
Nermin Ismail, Politologin, Autorin, Journalistin ORF
Nermin Ismail: Etappen einer Flucht. Tagebuch einer Dolmetscherin. Promedia, Wien 2016
Die für Freitag, 16. Dezember geplante Veranstaltung THNK TNAK präsentiert... Oh THAT Place muss leider abgesagt werden
Der Kinoerfolg Maikäfer flieg ist einer der wenigen Spielfilme, die mit einem reinen Frauenteam realisiert wurden. Einige Teammitglieder werden an diesem Abend mit dem Publikum über ihre Arbeit an diesem Projekt sprechen. In den FC Gloria Salons kommen Frauen aus möglichst vielen Filmdepartements zu Wort.
Sandra Bohle, Drehbuchautorin, Dramaturgin, Senior Lecturer Filmakademie Wien
Eva Testor, Kamerafrau für Kino
Mirjam Unger, Drehbuchautorin und Regisseurin für Kino und TV
Katharina Wöppermann, Szenenbildnerin
Moderation: Marie Kreutzer, Drehbuchautorin und Regisseurin
Anschließend ladet FC Gloria zu Wein und Weihnachtskeksen
Seit dem Sommer 2015 wurden neue Sportinitiativen für Geflüchtete gegründet, bestehende Sportvereine und auch die bundesweiten Sportverbände halfen mit, Schutzsuchenden Sportmöglichkeiten anzubieten. Welche sportlichen Aktivitäten und Initiativen werden angeboten und wie gestaltet sich deren Umsetzung? Welche speziellen Herausforderungen zeigen sich dabei? Welche Erfolge konnten bisher verbucht werden und welche Wünsche gibt es für die Zukunft?
Khadija Ahmadi, Kicken ohne Grenzen
Muhammad Yaseen, Black Jacks, Basketball
Ike Richson, Rugby Opens Borders
Joe Schramml, Playtogethernow
Sandra Speigner, Sportunion
Moderation: Angela Wieser, Initiative Minderheiten
Nach seinem preisgekrönten Debütfilm März, inszeniert Händl Klaus in seinem zweiten Werk die Vertreibung zweier Liebender aus dem Paradies. Der Film Kater, der mittlerweile mit dem Jurypreis des Hongkong IFF ausgezeichnet wurde, läuft derzeit in den österreichischen Kinos.
Händl Klaus, Drehbuchautor, Regisseur
Moderation: Robert Buchschwenter, drehbuchFORUM
Am 4. August 1936 etablierte der ehemalige General Ioannis Metaxas sein Regime des Vierten August. Nur wenige Monate nach Metaxas Tod besetzten deutsche Truppen gemeinsam mit italienischen und bulgarischen Streitkräften Griechenland. Wie ist die Metaxas-Diktatur im Vergleich zu den faschistischen Diktaturen Europas interpretierbar? Gibt es personelle und inhaltliche Kontinuitäten der Metaxas- Diktatur nach 1941? Welche Rolle spielt das 4. August-Regime in der griechischen Erinnerungskultur bis heute?
Nathalie Patricia Soursos, Historikerin, Institut für Byzantinistik und Neogräzistik, Universität Wien
Aktuelle Leitbegriffe der Sozialen Arbeit analysieren Begriffe aus einer gesellschaftskritischen Perspektive und veranschaulichen ihre Bezüge zur Sozialen Arbeit. Die Tagung stellt Beiträge des aktuellen Bandes 3 zur Diskussion. Die Autor_innen erörtern in aufeinanderfolgenden Sessions jeweils zwei Fachbegriffe im Spannungsfeld zueinander und diskutieren deren Relevanz für die Soziale Arbeit. In den jeweiligen Panels und den anschließenden Gesprächsrunden werden diese Analysen geprüft, debattiert und alternative Handlungsmöglichkeiten diskutiert.
I. Verschiebungen
12.00 Erziehung und Risiko. Josef Bakic, FH Campus Wien/kriSo
12.45 Normalisierung und Partizipation. Johannes Kellner, Lokale Agenda 21 Wien/FH Campus Wien
13.30 Alter und Autonomie. Barbara Pichler, Uni Klagenfurt/IFF Wien
14.15 – 15.00 Verschiebungen … prüfen, austauschen und debattieren … mit Josef Bakic, Johannes Kellner und Barbara Pichler
II. Fixierungen
14.15 Beschleunigung und Standardisierung. Elisabeth Hammer, neunerhaus/kriSo
15.00 Fall und Ressource. Michael May, Hochschule RheinMain/Widersprüche
15.45 Dokumentation und Eigensinn. Antje Haussen Lewis, Caritas Wien/FH Campus Wien
16.30 – 17.15 Fixierungen … prüfen, austauschen und debattieren …
mit Elisabeth Hammer, Michael May und Antje Haussen Lewis
III. Neuformierungen
16.30 Männlichkeit und Hegemonie. Yann Arhant & Roswitha Harner, neunerhaus
17.15 Intersektionalität und Feminismus. Kathrin Schrader, Frankfurt University of Applied Sciences
18.00 Menschenrechte und Gerechtigkeit. Karin Rowhani-Wimmer, VertretungsNetz/Volksanwaltschaft-NPM
18.45 Transnationalität und Protest. Irene Messinger, Universität Wien/FH Campus Wien
19.30 – 20.15 Neuformierungen … prüfen, austauschen und debattieren … mit Yann Arhant, Roswitha Harner, Katrin Schrader, Karin Rowhani-Wimmer und Irene Messinger
IV. Überschreitungen
19.30 Totale Institution und Konsens. Marc Diebäcker, FH Campus Wien/kriSo
20.15 Niederschwelligkeit und Diskriminierung. Manuela Hofer, FH Campus Wien
21.00 Punitivität und Radikalisierung. Eva Grigori, FH St. Pölten/FIPU
21.45 – 22.30 Überschreitungen … prüfen, austauschen und debattieren … mit Marc Diebäcker, Manuela Hofer und Eva Grigori
Bakic, Josef/Diebäcker, Marc/Hammer, Elisabeth (Hg.): Aktuelle Leitbegriffe der Sozialen Arbeit. Ein kritisches Handbuch Band 3. Wien, Löcker Verlag 2016
In Kooperation mit kriSo - Verein Kritische Soziale Arbeit
Das Kunsthaus Graz zeigt in regelmäßigen Wechselausstellungen internationale Tendenzen zeitgenössicher Kunst und stellt diese in einen nationalen wie regionalen Zusammenhang stellt. Barbara Steiner hat im Juli dieses Jahres die Leitung übernommen und will „zurück und nach vorne schauen: Zurück auf eine Zeit, in der in Graz sehr heftig um Kunst gerungen wurde, und nach vorne, „auf Künstler_innen, die noch nicht so bekannt sind, von denen man aber sagen kann, dass sie einmal wichtig sein werden“. Was könnte das heißen?
Barbara Steiner, Kunsthaus Graz
Moderation: Beatrice Jaschke, schnittpunkt
Mit der Reihe "sounds like a plan" will "schnittpunkt - ausstellungtherie & praxis" kuratorische Projekte schon zum Zeitpunkt ihrer Entstehung öffentlich diskutieren.
Die öffentliche Wahrnehmung von Migrations- und Fluchtbewegungen ist stark davon beeinflusst, wie diese mit Bedeutung versehen, interpretiert und präsentiert werden. Entsprechend wichtig sind Ansätze, die es ermöglichen, vorschnelle Vereinfachungen – wie „bedrohliche Ströme“, „Wellen“ oder gar „Tsunamis“ – zu reflektieren und differenziertere Erzähl- und Denkmuster zu entwerfen.
Matthias Schmidt, Literatur- und Kulturwissenschafter, Institut für Germanistik der Universität Wien
Vortragsreihe „Politische Erwachsenenbildung“ der ÖGPB, in Kooperation mit der VHS Mariahilf und dem IWK
Lange Zeit als Opfer und Mitläuferinnen des NS-Regimes abgetan, sind Frauen als aktive Täterinnen der NS-Zeit erst seit kurzem Gegenstand der Geschichtswissenschaft. Judith Mach untersuchte den Fall der Wiener „Euthanasie“- Ärztin Marianne Türk anhand von überlieferten Gerichtsakten. Wie und warum wurde sie zur Täterin?
Judith Mach, Historikerin, Wien
Moderation: Sabine Prokop (VfW)
In Kooperation mit dem Verband feministischer Wissenschafter*innen
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Bewährungs-probe der Wiener Künstler_innenvereingung baer stellen jeweils zwei Künstler_innen ihre künstlersche Praxis zur Diskussion.
Matthias Peyker versteht seine künstlerische Arbeit als Überlegung zu Grenzverläufen, sogenannten Wahrheiten und deren Inszenierung in unterschiedlichen Zusammenhängen und Medien.
Stefan Reiterer arbeitet mit digitalen Bildsprachen und -mustern, durch seine Malerei und installativen Arbeiten setzt er diese der visuellräumlichen Wirklichkeit entgegen.
Matthias Peyker, Künstler, Wien und St. Andrä bei Villach
Stefan Reiterer, Künstler, Wien
Moderation: Johannes Franz, Künstler, baer, Wien
In welchem Verhältnis stehen Sprache und Gewalt zueinander, wie steht es um die sprachliche Verfasstheit von Anerkennungsbeziehungen, um die diskursive Konstitution politischer Subjekte oder die Sprachlichkeit ethischer Ansprüche?
Donnerstag, 1. Dezember, 13.15 – 19.45
13.15 Begrüßung und Einführung. Gerald Posselt/Sergej Seitz, Wien
13.45 Sprache und Gerechtigkeit. Hannes Kuch, Leipzig
15.00 Asymmetrische Reziprozität. Steffen Herrmann, Hagen
Kaffeepause
16.30 Heimat: Übersetzen. Alfred Hirsch, Witten - Herdecke Essen
17.45 Grundloses Gerede. Heidegger, Hegel und die Macht der Sprache. Andreas Gelhard, Wien
19.00 Responsivität und Korresponsivität. Bernhard Waldenfels, Bochum
Freitag, 2. Dezember, 09.30 – 19.30
09.30 Das Recht zu provozieren: Redefreiheit, HateSpeech und die Politik der Zensur. Nikita Dhawan, Innsbruck
10.45 Das Wort ergreifen – Stellung beziehen. Pascal Delhom, Flensburg
12.00 Ethik und Politik der Zeugenschaft. Sibylle Schmidt, Berlin
13.00 - 14.30 Mittagspause
14.30 Bauchrednerei. Zur Sprache politischer Affekte. Thomas Bedorf, Hagen
15.45 Der Gewalt ausgesetzt. Zum Sinn der Sprache zwischen Ethik und Politik. Burkhard Liebsch, Bochum
16.45 Kaffeepause
17.15 „Die Drohung ist stets stärker als die Ausführung.“ Warum die Androhung von Gewalt bereits Gewalt ausübt. Andreas Hetzel, Hildesheim
18.30 Sprache im Spannungsfeld von Leiblichkeit und Norm. Sybille Krämer, Berlin
In Kooperation mit Institut für Philosophie, Universität Wien und dem Critical Theories Network
2015 war von intensiver medialer Auseinandersetzung mit dem Thema Sexismus und sexualisierter Gewalt gegen Frauen gekennzeichnet. Die abfällig als „Po-Grapsch“ Paragraphen bezeichnete Reform des Strafrechts lösten Widerstand gegen die Reform aus. Ganz anders das Jahr 2016, insbesondere seit jener Silvesternacht in Köln. Das "Othering" und "Kulturalisieren" von Gewalt erlebt seither eine neue Hochsaison, miteingeschlossen die vermeintliche Enttabuisierung des fehlenden, dringend notwendigen Schutzes von Frauen und Mädchen vor sexuellen Übergriffen.
Birgit Wolf, Gender- und Anti-Gewaltforschung, European Network on Gender and Violence
In Kooperation mit White Ribbon
Lässt sich Entwicklung ökologisch tragfähig gestalten? Angesichts der weltweiten Zunahme der Extraktion und des Verbrauchs natürlicher Ressourcen ist dies eine der drängendsten entwicklungspolitischen Fragestellungen. Während in den (alten) Industriestaaten auf eine ökologische Wende hin zur sogenannten Green Economy gedrängt wird, wird in den Entwicklungs- und Schwellenländern unter enormer Ausbeutung von Natur und Arbeit für den globalen Markt produziert. Wie kann eine nachhaltige Zukunft aussehen, die zugleich ökologische Grenzen und das Recht auf Entwicklung anerkennt?
Marina Fischer-Kowalski, IFF Wien/Uni Klagenfurt
Karin Fischer, JKU Linz/ Mattersburger Kreis für Entwicklungspolitik
Beate Littig, IHS Wien
Moderation: Lukas Schmidt, Mattersburger Kreis für Entwicklungspolitik
In Kooperation mit Mattersburger Kreis für Entwicklungspolitik
Menschen verstehen die Welt durch Überlieferungen, die ihre Wirklichkeit abbilden. Die Begründung eines politischen Projektes benötigt aber Legenden, die plausibel genug erscheinen, um den Glauben an ihre Wirklichkeit zu festigen. Die Rechtfertigung von sozialen und kulturellen Regeln wird durch Erzählungen gestützt. Dabei spielen heute Fakten eine widersprüchliche Rolle. Zunächst gibt es mehr Daten und Informationen denn je und sie werden immer in Folge
schwieriger zu überblicken.
Konrad Becker, Künstler, Medienforscher, World-Information.Org
Andrea Roedig, Publizistin, Autorin, Wien
Judith Simon, Philosophy of Science and Technology, Wien und Kopenhagen
Moderation: Felix Stalder, Medienwissenschafter, Züricher Hochschule der Künste
Konrad Becker und Felix Stalder (Hg.), Fiktion und Wirkungsmacht. Eine Veröffentlichung des World-Information Institute mit Beiträgen von Konrad Becker, Eva Horn, Fran Ilich, Albrecht Koschorke, Andrea Roedig, Ferdinand Schmatz, Ove Sutter, Peter Lamborn Wilson und Sabine Zelger. Löcker, Wien 2016
Das Künstler_innenbuch ANRISSE widmet sich der kunsttheoretisch-gesellschaftlichen Entwicklung des zeitgenössischen Rollenmodells Künstler_in in so genannten westlichen, urbanen Gesellschaften. ANRISSE versteht sich als installatives Kunstobjekt und als installativ-diskursives Modul des von Alexandra Reill initiierten kuratierten Forschungsprozesses mit offener Künstler_innenbeteiligung des Projekts Umkreisungen.
Lena von Lapschina, freie Künstlerin
Mimie Maggale, Regisseurin, Performerin
Thomas Wagensommerer, Medienkünstler / Theoretiker
Moderation: Alexandra Reill, Konzept- und Videokünstlerin, Filmemacherin
Alexandra Reil (Hg) ANRISSE. Mit Beiträgen von Noah Holtwiesche,Olivia Kaiser, Peter Koger, Mimie Maggale, Peter Moosgaard, Tina Mullar, Margit Nobis, Alexandra Reill, Michaela Schwentner, Christian Stefaner-Schmid,Otmar Wagner, Brigitte Wilfing et al. Produktion: Kanonmedia
Veranstaltung in Kooperation mit kanonmedia
Sex als Thema im Kunstunterricht? Die Auseinandersetzung mit Kunst und gestalterischen Arbeitsweisen bietet spezifische Möglichkeitsräume für sexuelle Bildung, so die zentrale These des Sammelbandes teaching desires. Ausgehend von dieser These diskutieren die Herausgeberinnen Fragen von Kunst und sexueller Bildung mit Akteur_innen aus Kunstunterricht, Sexualpädagogik und Kunst(wissenschaft).
Elisabeth Sattler, Marion Thuswald, Institut für das künstlerische Lehramt, Akademie der bildenden Künste Wien
Marion Thuswald, Elisabeth Sattler (Hg.): teaching desires. Möglichkeitsräume sexueller Bildung im künstlerisch-gestalterischen Unterricht. Löcker, Wien 2016
Mit dem „Führervorbehalt“ sicherte sich Adolf Hitler nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich den persönlichen Zugriff auf die beschlagnahmten jüdischen Kunstsammlungen. In der Folge initiierte er ein Verteilungsprogramm von Raubkunst auf die österreichischen Museen. In Kooperation mit der Kommission für Provenienzforschung beim Bundeskanzleramt untersucht ein am Institut für Kunstgeschichte ansässiges Forschungsprojekt die Vorgänge.
Birgit Schwarz, Kunsthistorikerin, Leitung des Forschungsprojekts
Forschungsprojekt 'Sonderauftrag Ostmark'. Hitlers Kunstraub- und Museumspolitik in Österreich, Institut für Kunstgeschichte, 2013 -2016
Welche Handlungsmacht haben Akademiker_innen in den Institutionen der Universität? In den sich zunehmend hierarchischer gestaltenden Hochschulen und während des anhaltenden Abbaus der Teilhabe von Studierenden und Lehrenden gleichermaßen wird nach Möglichkeiten eines kritischen Potenzials und seinen Grenzen gefragt.
Renée Gadsden, Universität für Angewandte Kunst Wien
Andreas Novy, Wirtschaftsuniversität Wien
Elisabeth Schäfer, Universität Wien
Rahel Sophia Süß, Universität Wien
Moderation: Teo Klug, Soziologe, Universität Göteborg
Sparkling Past displays the backstage of advertising and is also a essay that questions the artworld`s relationship to advertising. While artists such as Roe Ethridge or Christopher Williams mimic the aesthetics of advertising, sometimes creating sophisticated metaphors, Richard Prince and Jeff Koons directly appropriate ads, but display their disregard for the authors. In this context, Speidel and Hugard felt the urge to not only go back to the «originals", but to follow through to a pre-promotional level, where they discovered pictures of a quality and strangeness which - once brought into the context of art - directly rival the artistic creations that reference advertising.
Benjamin Hugard, Künstler und Fotograf
Klaus Speidel, Kunstkritiker, Blicklabor Universität Wien
Moderation: Noit Banai, Kunsthistorikern, Inst. f. Kunstgeschichte, Universität Wien
AICA France (Hg), Benjamin Hugard & Klaus Speidel: Sparkling Past . RVB Books, Paris 2016
THNK TNAK - eine Reihe von Dissertant_innen und PhD in Practice-Kandidat_innen der Kunstuniversitäten
Wenn philosophische Kritik mit dem Anspruch der Sozialkritik auftritt, sollte sie benennen können, wogegen sie sich richtet. Von Kant über Marx bis zu Lukàcs geschah das häufig mit Begriffen wie Heteronomie, Entfremdung oder Verdinglichung. Alle drei Begriffe sind mehrfach als überholt verabschiedet worden, derzeit dennoch Gegenstand zahlreicher Versuche, das klassische Vokabular der philosophischen Sozialkritik zu reaktivieren.
Freitag, 18. November
12.00 Begrüßung, Einführung
12.30 Die Liebe zu den Dingen. Verdinglichung zwischen Entfremdung und Versöhnung. Dirk Quadflieg, Leipzig
13.30 'Entfremdung' als Figur und Strategie des Denkens. Eine Adorno-Lektüre. Christiane Thompson, Frankfurt a.M.
14.30-14.45 Pause
14.45 Über die Möglichkeit horizontaler Heteronomie. Eine kritische Begegnung mit Castoriadis und Arendt. Ferdinando-Giuseppe Menga, Tübingen
15.45 Entfremdung und Krise der bürgerlichen Repräsentation. Rita Casale, Wuppertal
Pause
17.00 Entfremdung: Zur Verteidigung klassischer Ansätze. Christoph Henning, Erfurt
Samstag, 19. November
10.00 Kritik: Zur Rhetorik der Aufklärung. Alfred Schäfer, Halle
11.00 Warum (noch) Verdinglichung? Thomas Telios, St. Gallen
12.00 Verdinglichung als Anerkennungsvergessenheit? Kritische Überlegungen im Anschluss an Axel Honneth. Matthias Flatscher, Wien
Pause
14.00 Verdinglichung in der Diskussion zwischen Honneth und Butler. Gerald Posselt / Sergej Seitz, Wien
15.00 Exposition. Über Alterität und Verdinglichung. Andreas Gelhard, Wien
Der streitbare Regisseur Ola Balogun hat Hauptwerke des nigerianischen Kinos geschaffen. Obwohl seine Spiel- und Dokumentarfilme gern auf Festivals gezeigt werden, ist er außerhalb Nigerias kaum bekannt. Anlässlich seines 70. Geburtstages hat sich das Filmkollektiv Frankfurt dem Werk und der Person dieses “großen Unbekannten“ angenommen.
Kurzfilme und Ausschnitte aus Ola Baloguns Filmen: Ajani-Ogun (1976), Cry Freedom (1980), In the Beginning… (1972) und Iron Eagles (1987)
Gary Vanisian, Filmkollektiv Frankfurt
Sowohl die Regierungszeit Allendes als auch die nachfolgende Militärdiktatur unter Augusto Pinochet erfuhren internationale Aufmerksamkeit. Politische Gewalt auf der Straße und eine starke gesellschaftliche Spaltung gingen dem Putsch voraus. Diese Polarisierung bestimmte auch die Zeit nach der Diktatur ab 1990 und die politischen Versuche, die Vergangenheit Chiles aufzuarbeiten.
Stephan Ruderer, Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Jenes Zitat anlässlich der Errichtung eines Grenzzaunes gegen Flüchtlinge bildet den Rahmen für eine medienkritische Diskussion, die nach den Möglichkeiten der Fotografie in ihrer sozialpolitischen Funktion fragt. Wie wird mit „hässlichen“ Bildern in Medien umgegangen? Wie sieht es mit künstlerischer Fotografie aus, die sich „hässlichen“ sozialen, politischen Themen widmet? Welche Erwartungen stellen sich an BetrachterInnen?
Regina Maria Anzenberger, Anzenberger Agency und Gallery, Wien
Petra Bernhardt, Politikwissenschafterin, Universität Wien
Robert Gander, Büro Rath & Winkler, Innsbruck
Michael Huber, Kultur & Medien, Kurier, Wien
Moderation: Anton Holzer, Fotohistoriker, Kurator, Wien
In Kooperation mit eyes on - Monat der Fotografie
Zum 50. Todestag von Siegfried Kracauer ist Zeit zu warten. Warten in Kracauers Sinn: vom Anhalten in Vorräumen der Wahrheit und in active passivity über ein Mutmaßen, dass da noch was kommt (filmische Wendungen, soziokulturelle Einrichtungen, politischer Wandel), bis zur Wartung/Aufrechterhaltung (maintenance) als Kritikpraxis. Es geht um den Sinn, den Kracauer und Anknüpfungen an sein vielfältiges Schreiben und Denken heute haben und machen können; dies zumal im Wahrnehmen der Problem- und Intim-Beziehungen von Film, Gesellschaft und Geschichte.
Freitag, 11. November
16.00 Michael Wedel (Berlin) Grausame Geschichte. Kracauer, Visual History und Film
17.30 Nia Perivolaropoulou (Duisburg-Essen / Paris) Kracauers Filmtreatments zwischen Theorie und Kritik
19.00 Lia Musitz (Duisburg-Essen) (Er)wartbarkeiten der Wirklichkeit
20.30 Drehli Robnik (Wien-Erdberg) Burning through the causes: Kracauers Politik-Theorie von Paradox und maintenance in Zeiten von Faschismus 2 und Blair Witch 3
Samstag, 12. November
11.00 Ulrich Meurer (Wien) – a shade too wordy … ? – Das rechte Gewicht der Rede beim Versuch, Amerikaner zu werden
12.30 Linda Waack (Berlin) Ginzburg liest Kracauer. Eine Mikroanalyse
Mittagspause 13:45-15:00
15.00 Marc Ries (Offenbach/M) Vorletzte Bilder
16.30 Karin Harrasser (Linz) Dokumente zu einer Kulturgeschichte der Saponier. Gegen den Tag mit Siegfried Kracauer
18.00 Gabu Heindl (Wien) Kino als Res Publica: Im Austausch mit Kracauer über Architektur und Öffentlichkeit von Kino heute
Heide Schlüpmann (Frankfurt/M) Raum geben. Plessner, Kracauer und das Kino als bedeutender Ort
20.30 Ende
Moderationen: Bernhard Groß (Berlin / Wien), Vrääth Öhner (Wien), Chris Tedjasukmana (Berlin / Linz), Anke Zechner (Frankfurt/M)
Kooperation Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Universität Wien, Science Communications und AkA – Agentur für kritische Architektur. Konzept und Organisation: Drehli Robnik, Vrääth Öhner
Hilde Berger, Drehbuchautorin
Ein zentraler Konflikt in der Auseinandersetzung zwischen Psychoanalyse und Queer Theory ist die Frage nach der Notwendigkeit sexueller und körperlicher Identität. Esther Hutfless sieht in Identität kein rein psychoanalytisches Konzept aber Potenzial für einen produktiven Austausch.
Esther Hutfless, Philosoph_in und Psychoanalytiker_in
Moderation: Sabine Prokop, Verband feministischer Wissenschafter*innen
VERANSTALTUNGSORT: Aula, Akademie der bildenden Künste Wien, Schillerplatz 3, 1010 Wien
Als „eines der radikalsten Experimente der 1960er Jahre“ beschrieb der Journalist Peter Beaumont die APG - Artist Placement Group. Mit der Absicht gegründet, Handlungsfelder für Künstler_innen zu erweitern, richtete die Gruppe in den 1960er und 1970er Jahren sogenannte „Placements“ - also bezahlte Stellen für Künstler_innen in der öffentlichen Verwaltung, in Industrie oder in Unternehmen ein. Die Resultate, gesammelt und dokumentiert in der Londoner Tate Gallery, zeigen eine Bandbreite von Fotografien, Filmen, künstlerischen Reportagen und Installationen. Letztes Jahr wurde der Gruppe in Berlin eine Ausstellung gewidmet, nun gibt es in Wien die Gelegenheit, mehr über APG zu erfahren.
Barbara Steveni, Gründerin APG - Artist Placement Group
Moderation: Elke Krasny, Akademie der bildenden Künste
Kooperation mit der Akademie der bildenden Künste Wien
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Bewährungsprobe der Wiener Künstler_innenvereingung baer stellen jeweils zwei Künstler_innen ihre künstlerische Praxis zur Diskussion.
Eleni Kampuridis arbeitet ausgehend vom Medium der Malerei und unterzieht dieses einer kritischen Prüfung, indem sie Farbe, Fläche und Raum um den Faktor Zeit erweitert.
Michael Heindl erforscht, wie mit den Dingen, die ihn umgeben umgegangen kann. Seine Arbeiten als Reaktion auf gesellschaftliche Ordnungsgrundsätze sind daher vor allem in urbanen Räumen situiert.
Moderation: Johannes Franz, baer, Wien
Für seine herausragenden Animationsfilme erhielt der Künstler und Filmemacher Hubert Sielecki zahlreiche nationale und internationale Preise und Auszeichnungen. 1982 gründete er an der Universität für angewandte Kunst das Studio für experimentellen Animationsfilm, wo er Generationen von Studierenden für dieses Genre begeisterte. Zu seinem 70. Geburtstag gibt es eine Auswahl seiner Animationsfilme, und die Möglichkeit mit dem Künstler persönlich zu sprechen.
11.00: Kurz und Gut, Teil 2: Kurzfilme 1968 - 1998, Filmgruppe A.S.K.- No Budget Filme 1989 - 2001
Pause
13.00: Kurz und Gut, Teil 3: Falter-Werbespots, Making of Falter-Werbespots mit Kurt Kren 1989, Making of Maria Lassnig Kantate 1993, LIFE SHOW 1992
Hubert Sielecki, Künstler, Filmemacher, Musiker
This inaugural event marks the launch of a new platform for art criticism in Vienna. By analyzing current exhibitions in diverse venues and engaging in a live debate, an alternating group of participants addresses the parameters and conditions for the critique of contemporary art in the local context and opens different avenues for critical dialogue.
Join us to discuss the exhibition: PAINTING 2.0 - Expression in the Information Age (mumok 4.6.2016 - 6.11.2016)
Noit Banai, Art Historian, Art Critic, University of Vienna
Sabeth Buchmann, Art Historian, Art Critic, Academy of Fine Arts Vienna
Helmut Draxler, Art Historian, Art Critic, Curator, University of Applied Arts, Vienna
Sebastian Egenhofer, Art Historian, University of Vienna
Täglich reden Medien, Politik, Sozialwissenschaften mit Blick auf Geflüchtete über Sicherheit, Angst vor Fremden, Sorge um den sozialen Standard und um europäische Werte. In diesem öffentlichen Diskurs ist die Stimme der Geflüchteten, ihre Perspektive auf Flucht und Asyl kaum vernehmbar.
Negrin Kassem, Konventionsflüchtling, Medizinstudentin, Mitbegründerin eines Vereines für yezidische Frauen
In Kooperation mit der ÖGPB - Österreichischen Gesellschaft für politische Bildung, dem IWK – Institut für Kunst und Wissenschaft und der VHS Mariahilf
Universities are neither innocent nor neutral spaces. Whiteness is one significant and prevailing power formation within western university systems. Exemplified on the Social Work department of the Göteborg University in Sweden crucial insights reveal the mecha- nisms of power and ideologies of Whiteness and how it manages to stay forceful in place. How does Whiteness materialize in present practices of Social Work?
Teo Klug, graduate, University of Gothenburg / Alice Salomon School for Applied Science, Berlin
Kunstwelt, Kunstfeld, Kunstsystem – für die Betrachtung von Kunst als sozialem Phänomen stellen die Theorien der drei Soziologen Howard S. Becker, Pierre Bourdieu und Niklas Luhmann bis heute wichtige Grundlagentexte dar. Die unterschiedlichen Modellbezeichnungen offenbaren nicht nur verschiedene paradigmatische Zugänge, sondern bilden auch einen semantischen Rahmen für ihr jeweiliges Kunstverständnis.
Juliane Bischoff, Kuratorische Assistenz Kunsthalle Wien
Juliane Bischoff: Kunst im Kontext. Ein Vergleich der kunst-soziologischen Theorien von Howard S. Becker, Pierre Bourdieu und Niklas Luhmann. Diplomarbeit, Institut für Soziologie, Uni Wien 2015
In der Philosophiegeschichte gehören Frauen bis heute nicht zum Kanon. Dies zeigt auch die fehlende Repräsentation von Denkerinnen in der Kunst. Dieser Leerstelle nimmt sich die Künstlerin Irene Trawöger in der Publikation WELT WEISE FRAUEN an. Wer kennt schon Phemonoe, Moderata Fonte oder Marie de Gournay? Wie gehen wir mit dieser Lücke um? Hat sich etwas an der jahrtausendelang währenden Ignoranz gegenüber einem eigenständigen weiblichen Denken geändert?
Irene Trawöger, bildende Künstlerin, Herausgeberin
Bettina Schmitz, Philosophin und Schriftstellerin, Würzburg
Gabriele Schliesser, Sponsorin, A-Logikerin
Moderation: Birge Krondorfer, politische Philosophin, Frauenhetz
In Kooperation mit der Bildungsstätte Frauenhetz
Das Münchner Institut für Zeitgeschichte möchte mit der Herausgabe von Hitler, Mein Kampf: Eine kritische Edition zur Entmythifizierung des Buches beitragen. Die Neuerscheinung stößt aber auch auf heftige Kritik. Kann die kritische Referenzausgabe einen Beitrag für die politische Bildung liefern?
Othmar Plöckinger, Historiker, Salzburg
Klaus Davidowicz, Institut für Judaistik, Wien
Winfried Garscha, Historiker, Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, Wien
Moderation: Rosemarie Burgstaller, MUK - Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien
Christian Hartmann, Thomas Vordermayer, Othmar Plöckinger, Roman Töppel (Hrsg.): Hitler, Mein Kampf. Eine kritische Edition. Im Auftrag des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin, 2016
Geflüchtete kämpfen seit Jahren um ihre Rechte, wie etwa in der selbstorganisierten Bewegung von Refugees in Wien 2012/2013. Ausgehend von den Erfahrungen dieser Bewegung lassen sich neue Perspektiven auf den Umgang mit Geflüchteten und Migrant_innen gewinnen – aber auch auf die Defizite bestehender demokratischer Systeme und Möglichkeiten, diese neu zu denken.
Monika Mokre, Politikwissenschafterin und politische Aktivistin
In Kooperation mit der ÖGPB, der VHS Mariahilf und dem IWK
Worum geht es bei dem seit den späten 1980er Jahren tobenden „Krieg um die Erinnerung“ im post- jugoslawischen Raum? Die Auseinandersetzungen um die Opferzahlen des Konzentrationslagers Jasenovac oder um Bleiburg als Stätte des „kroatischen Holocaust“, der Konflikt um das Errichten einer Gedenkstätte am Gelände des KZ Sajmište in Belgrad sowie der Streit um die Reaktivierung von Ustascha- und Tschetnik-Symbolen sind nur einige Beispiele, die die widersprüchlichen Geschichts-narrative der Beteiligten verdeutlichen.
Ljiljana Radonić, Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien
In Kooperation mit dem Verein Gedenkdienst
Das Special Demonstration Squad (SDS) der britischen Geheimpolizei unterwanderte zwischen 1968 und 2008 politische Gruppen in Europa. Die beiden Guardian-Journalisten Rob Evans und Paul Lewis dokumentieren die skrupellose Vorgangsweise sowie die Methoden und Techniken des SDS, und zeigen Möglichkeiten, sich davor zu schützen.
Rob Evans, Journalist, The Guardian
Albert Steinhauser, Abgeordneter zum NR, Justizsprecher, die Grünen
Moderation: Maria Rossi
Rob Evans, Paul Lewis: UNDERCOVER – Die wahre Geschichte der britischen Geheimpolizei. Wien: bahoe books, 2016
‚Gender‘ verzeichnet in jüngster Zeit institutionelle Erfolge und wird in Kunst und Popkultur aufgegriffen. Dies erzeugt auch Widerstand, etwa in Form der Neuerfindungen von Tradition in Bezug auf Geschlecht. Damit ist ‚Gender‘ Teil einer ambivalenten Dynamik von ‚Kultur(en)‘, die zwischen Emanzipation und einem Zuschreiben von Identität changiert. Der Band diskutiert die Herkunftsgeschichte von ‚Geschlecht als Kultur(en)‘ sowie damit verbundene Praktiken und Bilder.
Elisabeth Fritz, Kunsthistorikerin und Soziologin, Friedrich-Schiller-Universität Jena
Monika Mokre, Politikwissenschafterin, Österr. Akademie der Wissenschaften
Anna Schober, Bild- und Kulturwissenschafterin, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
Andreas Langenohl und Anna Schober (Hg.): Metamorphosen von Kultur und Geschlecht. Genealogien, Praktiken, Imaginationen. Wilhelm Fink Verlag 2016
19.00 La sirène de Faso Fani
Regie: Michel K. Zongo (Burkina Faso 2015), französich mit engl. UT, 90 min
Michel K. Zongos vielfach ausgezeichneter Dokumentarfilm macht drastisch begreifbar, wie sich die einst florierende Textilindustrie in Koudougou durch die Strukturanpassungsprogramme von Weltbank und Internationalem Währungsfonds zurückentwickelte. Nach Jahren neoliberalen Privatisierungszwanges verfallen die Fabriken.
21.30 Revolution mit bloßen Händen
Regie: Moussa Ouédraogo, Hans-Georg Eberl (Burkina Faso / Österreich 2016), französich und Morée mit deutschen UT, 70 min
Eine Bestandsaufnahme des Volksaufstandes im Oktober 2014 in Burkina Faso, der den Sturz des diktatorischen Regimes von Blaise Compaoré herbeigeführt hat. Eine Diktatur wurde gestürzt, aber welche politischen und sozialen Veränderungen müssen erst noch erreicht werden?
Anschließend Diskussion mit Guibien Cléophas Zerbo, Teilnehmer der burkinischen Revolution 2014, und Hans-Georg Eberl
An der Schnittstelle von Wissenschaft und Kunst hat sich ein vielschichtiges Feld künstlerischer Praktiken entwickelt. Einige Positionen setzen sich dabei dezidiert mit naturwissenschaftlicher Forschung auseinander und transformieren so Formen des Wissens in eine ästhetische Sprache, die ganz andere Zugänge und Diskurse erlaubt.
Thomas Feuerstein, Künstler
Edgar Lissel, Künstler
Lucie Strecker, Künstlerin
Klaus Spiess, Mediziner und Künstler
Moderation: Andreas Spiegl, Akademie der bildenden Künste Wien
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Bewährungsprobe der Wiener Künstler_innenvereinigung baer stellen jeweils zwei Künstler_innen ihre künstlerische Praxis und Technik zur Diskussion.
Anna Reisenbichler und Angela Strohberger verstehen ihre Arbeiten als offene, kommunikative Orte, die sich nach getanem Werk wieder schließen dürfen und trotzdem Bestand haben.
Thomas Kwapil setzt in seinen Arbeiten Objekte und Räumlichkeiten gezielt in Konfrontation zueinander, um diese neu zu verhandeln.
Anna Reisenbichler, Künstlerin, Wien
Angela Strohberger, Künstlerin, Wien
Thomas Kwapil, Künstler, Wien
Leben in Kunst verwandeln? Geist zu Eigentum machen? Dem Potenzial dienen? Bilden? Kooperieren? Körper vertraglich binden? Kredit nehmen? Sieben Szenen zur Gegenwart von Ästhetik unter post-fordistischen Arbeitsbedingungen, die von sieben Literatur-, Theater- und Kunstwissenschaftler_innen im Rahmen eines kollektiven Diskussions- und Schreibprozesses erörtert werden.
Sabeth Buchmann, Kunsthistorikerin, Akademie der Bildenden Künste Wien
Jörn Etzold, Theaterwissenschaftler, Ruhr-Universität Bochum
Martin Jörg Schäfer, Literaturwissenschafter, Universität Hamburg
Netzwerk Kunst & Arbeit: art works. Ästhetik des Postfordismus. Berlin: b_books/ PoLYpeN 2016
Das Unbehagen an der Kultur thematisiert die fatale Unschärfe des Kulturbegriffs in aktuellen politischen Diskursen und in den Geistes- und Sozialwissenschaften. „Kultur“ wird dabei häufig instrumentalisiert als Strategie der Simplifizierung und Naturalisierung bestehender Verhältnisse ebenso wie zur Legitimierung von Macht, Herrschaft und Gewalt.
Martin Sexl, Vergleichende Literaturwissenschaft, Innsbruck
Ingo Schneider, Europäischer Ethnologe, Innsbruck
Respondent: Ingo Pohn-Lauggas, Literatur- und Kulturwissenschaftler, Wien
Ingo Schneider/Martin Sexl (Hg.): Das Unbehagen an der Kultur. Argument Verlag, Hamburg 2015
In Kooperation mit dem Arbeitskreis Kulturanalyse
Das vorliegende Buch mit Laura Perls´ bislang unveröffentlichten Texten und dem ausführlichen Interview, das Daniel Rosenblatt 1972 mit ihr führte, bietet eine sehr persönliche Sicht auf die Mitbegründerin der Gestalttherapie. Die Texte reflektieren das Auftauchen von Frauen im beruflichen wie im öffentlichen Leben des 20. Jahrhunderts und geben den Leser_innen einen Einblick in die Entwicklung der humanistischen Psychologie.
Nancy Amendt-Lyon, Österreichische Vereinigung für Gestalttherapie
Moderation: Beatrix Wimmer, Europäische Vereinigung für Gestalttherapie
Nancy Amendt-Lyon (Ed.): Timeless Experience: Laura Perls’s Unpublished Notebooks and Literary Texts 1946-1985. Newcastle upon Tyne: Cambridge Scholars Publishing 2016
Seit jeher gibt es in Comics Hinweise auf die Sprachen von Einwander_innen, so auch in Marjane Satrapis Persepolis. Barbara Eder hat Graphic Novels über ethnifizierte Geschlechteridentitäten untersucht, die sich binären Zuordnungen entziehen oder mit bewussten Grenzüberschreitungen einhergehen. Migration und Gender werden dabei nicht als stabile Referenten, sondern als dynamische Momente des Übergangs aufgefasst.
Barbara Eder, Sozial- und Kulturwissenschafter_in Moderation: Sabine Prokop, VfW
In Kooperation mit dem Verband feministischer Wissenschafter*innen
Neuroästhetik bezeichnet eine junge Forschungsrichtung, die nach dem neuronalen Substrat ästhetischer Erfahrung fragt und neuronale Prozesse bei der Wahrnehmung und der Produktion von Kunst mit ästhetischem Anspruch erforscht. Kann die Neuroästhetik unser Verständnis von ästhetischer Wahrnehmung verändern? Wie beeinflusst der kulturelle Hintergrund die ästhetische Wahrnehmung?
Alexander Damianisch, Germanist, Universität für angewandte Kunst, Wien
Katharina Gsöllpointner, Kunst- und Medienwissenschafterin, Universität für angewandte Kunst Wien
Helmut Leder, Psychologe, Universität Wien
Raphael Rosenberg, Kunsthistoriker, Universität Wien
Moderation: Margarethe Engelhard-Krajanek, ORF
Aus Anlass von drei Neuerscheinungen bei transversal texts werden Lina Dokuzovićs Buch Struggles for Living Learning über neuere Bildungsproteste in und vor allem außerhalb der Universitäten diskutiert, Brigitta Kusters meta-disziplinärer Essay zur Debatte um das koloniale Archiv bzw. die bibliothèque coloniale besprochen sowie ein Band zu Foucaults Gegenwart, der Aufsätze von Isabell Lorey, Gundula Ludwig und Ruth Sonderegger enthält, vorgestellt.
Lina Dokuzović, Künstlerin und Theoretikerin, Wien
Therese Kaufmann, Theoretikerin, Wien
Brigitta Kuster, Künstlerin und Theoretikern, Wien
Ruth Sonderegger, Philosophin, Wien
Lina Dokuzović: Struggles for Living Learning. Within Emergent Knowledge Economies and the Cognitivization of Capital and Movement. transversal texts 2016
Brigitta Kuster: Choix d´un passé – transnationale Vergegenwärtigungen kolonialer Hinterlassenschaften. transversal texts 2016
Isabell Lorey / Gundula Ludwig / Ruth Sonderegger: Foucaults Gegenwart. Sexualität - Sorge - Revolution. transversal texts 2016
Das Institut Schamlos versteht sich als Branchennetzwerk für den Fantastischen Film in Österreich und organisiert die Branchen-Aktivitäten während des /slash Filmfestivals. Österreichische und internationale Gäste aus dem Bereich des Fantastischen Films geben Einblick in aktuelle Entwicklungen und bieten die Möglichkeit zur Vernetzung.
Anaïs Emery, Künstlerische Leitung NIFF, Neuchâtel
Jonas Goaverts, Filmemacher, Antwerpen
Markus Keuschnigg, Festivalleiter /slash Filmfestival Wien
Valeria Richter, Creative Producer, Kopenhagen
Ant Timpson, Filmproduzent, Auckland (NZ)
Nähere Informationen ab September: institutschamlos.at
„Ich versuche das abzubilden, was im Bewusstsein und im Gehirn eines Menschen unserer Zeit passiert oder passieren kann“, sagt Liesl Ujvary in dem in den aktuellen Idiomen abgedruckten Gespräch. „Ich finde, das lineare Erzählen ist reaktionär.“
Lucas Cejpek, Autor, Wien
Katharina Riese, Autorin, Wien
Liesl Ujvary, Autorin, Wien
Moderation: Florian Neuner, Herausgeber Idiome
Ralph Klever / Florian Neuner (Hg.): Idiome. Hefte für Neue Prosa, Nr. 9.
In Kooperation mit der Grazer Autorinnen Autoren Versammlung und der MAERZ Künstler- und Künstlerinnenvereinigung, Linz
In DiEM25 finden sich Vertreter_innen unterschiedlichster politischer Traditionen zusammen: Zugehörige der demokratiebewussten Mitte ebenso wie radikale und liberale Linke, Grüne uam. Ihr Ziel ist es, aus der EU (wieder) eine Gemeinschaft für gemeinsamen Wohlstand, Frieden und Solidarität zu gestalten und zu handeln, bevor die EU zerfällt.
"Diem25 Einladungen" wollen einen Beitrag zu Bildung und Information über die - sowie zur Auseinandersetzung mit der EU leisten.
Martin Ehrenhauser, ehemaliges Mitglied des Europäischen Parlaments
Lukas Oberndorfer, Jurist, Autor
gemeinsam mit Aktivist_innen von DiEM25 DSC-Spontaneous Collectives, Wien1
Eine Veranstaltung des DiEM25-DSC Wien1 – https://diem25.org
144 Staaten, darunter auch Österreich, verpflichteten sich seit 2005 zur Umsetzung der UNESCO-Konvention zur Vielfalt von Kunst und Kultur. Der UNESCO-Weltbericht 2015 Re | Shaping Cultural Policies analysiert Fakten und Zukunftsbilder zwischen globalem Anspruch und lokaler Praxis.
Danielle Cliche, UNESCO - Vielfalt kultureller Ausdrucksformen, Kanada
Tandem 1 | Herausforderungen der Kunstfreiheit
Sara Whyatt, PEN-International, Großbritannien
Olga Flor, Schriftstellerin, Österreich
Tandem 2 | Gleichstellung der Geschlechter: Frauen im Kreativ- und Kultursektor
Ammu Joseph, Journalistin, Medienbeobachterin, Indien
Nina Kusturica, Filmregisseurin, Produzentin, Österreich
Tandem 3 | Das digitale Umfeld: eine unbekannte Variable für die Vielfalt?
Octavio Kulesz, Verlagshaus Editorial Teseo, Argentinien
Christoph Lindinger, Ars Electronica Future Lab, Österreich
Moderation: Elisabeth Scharang, Filmemacherin, Drehbuchautorin, Journalistin
Eine Veranstaltung der Österreichischen UNESCO-Kommission und des BKA / Kunst und Kultur
Zusammenhänge zwischen dem Abbau von Rohstoffen, die in alltäglichen Verbrauchsgütern wie etwa Smartphones vorkommen, und der Finanzierung von gewaltsamen Konflikten sind verstärkt in die Öffentlichkeit gerückt. Auf EU-Ebene wird derzeit eine Verordnung zu Konfliktmineralien verhandelt. Unternehmen, die bestimmte Rohstoffe importieren, sollen dafür Sorge tragen, dass durch den Abbau dieser Rohstoffe keine Konflikte angeheizt werden.
Sebastian Schublach, Karl-Renner-Institut
Bibi Bleekemolen, Fairphone, Impact and Innovation
Karin Küblböck, Österreichische Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung
Beatrix Matousek-Horak, Abteilung Außenwirtschaft-Recht/Abteilungsleiterin, BMWFW
Eine Veranstaltung vom Karl-Renner Institut
Donnerstag, 23. Juni, 19.00
Lampedusa auf St. Pauli - Monument
D 2013/16, Regie: Rasmus Gerlach, 84 min
Eine Gruppe von 80 Westafrikanern steht im Juni 2013 plötzlich vor der Tür der St. Pauli-Kirche in Hamburg. Der Krieg in Libyen hatte sie auf die Flüchtlingsboote nach Lampedusa getrieben, von Italien wurden sie nach Deutschland weiter geschickt. Der Film bewahrt wichtige Etappen der in dem Hafenviertel St. Pauli von je her geübten Willkommenskultur auf und zeigt Bruchstücke einer neuen Flüchtlingskultur.
Anschließend: Gespräch mit Rasmus Gerlach
Freitag, 24. Juni, 19.00
Lang lebe Dziga Vertov!
Vor 120 Jahren wurde Dziga Vertov geboren: unermüdlicher Avantgardist, bedeutender Pionier der Filmgeschichte und erster Theoretiker des Dokumentarfilms. Seine Filme beschreiben nicht eigentlich die Gesellschaft wie sie war, sondern wie sie noch werden sollte.
Im Land der Kinoveteranen D 1996, R: Thomas Tode, Ale Muñoz und Rasmus Gerlach, 86 min
Diese Filmexpedition zu Dziga Vertov beginnt auf dem Schienenstrang als Expedition in Vertovs Moskau (Darsteller des Rechercheurs: Ale Muñoz). Eine Filmgruppe folgt seinen Filmen und Manifesten, aber registriert auch die Veränderungen im Russland der Perestroika.
Vorfilm: Moskau Enigma 1994/2016, 12min., R: Ale Muñoz
Am 8. März 2015 ist der Filmemacher, Architekt und Höhlenforscher Ale Muñoz im Alter von 50 Jahren in einer spanischen Höhle an Sauerstoffknappheit verstorben. Dieser Abend ist unserem Freund gewidmet, den wir sehr vermissen.
Anschließend Gespräch mit Thomas Tode und Rasmus Gerlach.
Heiner Müller hat ein einziges Mal neben seiner Arbeit als Schriftsteller ein raumplastisches Environment entworfen, den Gedenkort 'Bruchstück für Luigi Nono', der in Groningen/NL errichtet worden ist. Mark Rabes interdisziplinäre Studie macht Müllers radikale Wirkungsästhetik durch seine erstmals an den Quellen orientierte Interpretation eines der bedeutungsvollsten Dispositive der ästhetischen Moderne für die zeitgenössischen Kulturwissenschaften fruchtbar: "Besiegte durch Schmerzerfahrung".
Mark Rabe, freier Kunstwissenschaftler, Dramaturg, Hamburg
Mark Rabe, Besiegte durch Schmerzerfahrung. Heiner Müllers Gedenkort für Luigi Nono in Groningen, Essen: Die Blaue Eule, 2012
Almut Rinks Videoarbeiten sind an der Schnittstelle zwischen realen und virtuellen Räumen zu verorten. Mit Hilfe von 3D-Rendering-Software erschafft sie hier täuschend echte Landschaften, die sie in ihren pointierten Texten kritisch befragt. Den Realitätsgehalt von Formaten wie Online-Tutorials kontrastiert sie dabei mit dem futuristischen Potential der Landschaftsentwürfe.
Almut Rink, Künstlerin, Bildende Künstlerin, Wien
Moderation: Simona Obholzer und Marlies Pöschl, Golden Pixel Cooperative, Wien
Bleiben wir realistisch ist eine Veranstaltungsreihe der Golden Pixel Cooperative.
In Kooperation mit Golden Pixel Cooperative
Wie lassen sich angesichts identitärer, vollständiger Verkörperung von Überzeugungen Irritationen herstellen und wie kann in diesem Zusammenhang eine politische Handlung gesetzt werden? Welcher Art von Darstellung weiblicher Körper kann unter digitalen Bedingungen emanzipatorisches Potential zugeschrieben werden?
Anna Barfuss, Dissertantin, Akademie der bildenden Künste Wien
Rasen und Tribünen werden immer wieder für rassistische und homophobe „Entgleisungen“ missbraucht. Gelten Rassismus und Homophobie im Umfeld des Fußballs als Standard, oder gibt es wirksame Strategien um auch hier mehr Respekt und Antidiskriminierung sicht- und lebbar zu machen?
Moderation: Hikmet Kayahan, DAS BÜNDNIS für Menschenrechte & Zivilcourage
Kooperation mit DAS BÜNDNIS für Menschenrechte & Zivilcourage und ES WIRD BESSER ÖSTERREICH
Fußball, als Spielfeld gesellschaftlicher und politischer Zustände, muss anlässlich der Europameisterschaft in Frankreich im Spannungsfeld von zunehmender Kommerzialisierung, vermuteter Terrorgefahr und einem damit verbundenen politischem Ausnahmezustand diskutiert werden. Wie eng ist diese Sportart mit politisch aktuellen Themen verwoben?
Nikola Staritz, Politikwissenschafterin, FairPlay
Jérôme Segal, Historiker, Paris IV, Sorbonne und Ludwig Boltzmann-Institut für Historische Sozialwissenschaft (Wien)
Georg Spitaler, Politikwissenschafter, ballesterer
Vor der Veranstaltung wird im Depot Café ab 18 Uhr das Spiel Österreich - Ungarn übertragen.
DIE FOLGENDE VERANSTALTUNG (15.JUNI) MUSS LEIDER ABGESAGT WERDEN:
Aufgrund von Absagen mehrerer Podiumsteilnehmer muss die Veranstaltung leider entfallen.
Das Münchner Institut für Zeitgeschichte möchte mit der Herausgabe der kritischen Edition von Hitlers „Mein Kampf“ zur Entmythifizierung des Buches beitragen. Die Neuerscheinung stößt aber auch auf heftige Kritik. Kann die kritische Referenzausgabe einen Beitrag für die politische Bildung liefern?
Klaus Davidowicz, Institut für Judaistik, Uni Wien
Rainer Fastenbauer, IKG Wien
Winfried Garscha, Historiker, DÖW, Wien
Moderation: Rosenmarie Burgstaller, Historikerin, MUK Wien
Inwiefern wird das alltägliche Leben undokumentierter Migrant_innen von widerständischen Momenten geprägt? Wie wird diese Frage in postkolonialen und rassismuskritischen Überlegungen der Migrationsforschung - etwa dem Denken außerhalb staatsbürger_innenschaftlicher Kategorien und Rahmenbedingungen - behandelt?
Cristina Yurena Zerr, Verein KAMA
Moderation: Sabine Prokop (VfW)
Der Verein KAMA bietet Kursangebote von Migrant_innen und geflüchteten Menschen auf Spendenbasis
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Bewährungsprobe der Wiener Künstler_innenvereingung baer stellen jeweils zwei Kunstschaffende ihre Praxen, Strategien und Techniken zur Diskussion.
Anne Wundrak arbeitet in ihren Zeichnungen, Skulpturen und Videos mit dem Motiv der Pietà. Die sinnliche Erfahrung ihrer Kunst, aktuell dem Pietà Karussell, steht im Mittelpunkt.
Linus Riepler schafft mit seinen Raumskulpturen, Installationen und Schaukästen neue Realitäten, die die Beziehung zwischen Erinnerungen und Orten thematisieren.
Sogenannte "Berufsverbrecher‘ wurden aufgrund vergangener Vorstrafen von der Kriminalpolizei ,vorbeugend‘ in Lager deportiert. Meist fehlen sie in der Aufzählung von Opfergruppen, tauchen sie dennoch auf, dann fast immer als degenerierte Kriminelle‘, ,Raubtiere‘, ,animalische‘ Mithäftlinge und sprichwörtlich ,verlängerter Arm der SS“. Doch bestand die Schicht der Funktionshäftlinge tatsächlich mehrheitlich aus ,Berufsverbrechern‘?
Andreas Kranebitter, Politikwissenschafter, Universität Wien und KZ-Gedenkstätte Mauthausen
Moderatorin: Linda Erker, Gedenkdienst
Auf Basis ihrer eigenen Ausstellungspraxis im Kontext von Minderheiten, Migration und Rassismus forschten die Vortragenden zu Fragen der Darstellung von Sklaverei, Rassismus und Bürgerrechtsbewegung in US-amerikanischen Museen. Wie sieht dort die Diversität musealer Praxis in Bezug auf Geschichtsnarrationen, Display-Modelle und den Umgang mit Stereotypen aus?
Cornelia Kogoj, Initiative Minderheiten
Christian Kravagna, Akademie der bildenden Künste Wien
Zum 100-jährigen Jubiläum der Republiksgründung soll 2018 das 'Haus der Geschichte Österreich' seine Pforten öffnen. die Diskussionen darüber ziehen sich bereits über sieben Jahrzehnte. Nun gilt es, das Haus mit Inhalt zu befüllen: Welche zeitliche, räumliche und politische Perspektive müsste ein solches Haus der Geschichte abbilden? Wie ist das Projekt schließlich im europäischen state of the art von Geschichtsmuseen zu verorten?
Christian Klösch, Historiker, Technisches Museum
Stephan Neuhäuser, Historiker, Experte für internationale Forschungskooperation
Florian Wenninger, Historiker, Universität Wien
Eine Kooperation mit der GGS, der Gesellschaft für Geistes- und Sozialwissenschaften und dem BSA Bund sozialdemokratischer Akademiker
Rechte und faschistische türkisch-nationalistische Strömungen und Organisationen sind in Europa keine Neuheit. Organisationen wie die „Grauen Wölfe“ bieten gerade für Jugendliche Identitäts- und Gemeinschaftsangebote. Gegenüber einem türkischsprachigen Publikum werden die nationalistischen und faschistischen Inhalte offen propagiert, im öffentlichen Erscheinungsbild und in deutschsprachigen Verlautbarungen legen sie dagegen Wert darauf, den Anschein eines z.B. „ganz normalen“ Moscheevereins zu wahren.
Ismail Küpeli, Politikwissenschafter, Journalist
Albert Steinhauser, Justizsprecher die Grünen
Warum sollte das neoliberale Credo nicht auch für den menschlichen Körper gelten? Ausgangspunkt für die breite Palette an Marktangeboten vermeintliche körperliche Mängel auszubessern, ist die Idee des Defizitären. Um körperliche Funktionen zu optimieren oder innovativ zu kreieren, etablierten sich biokapitalistische Industriezweige. Was als gesellschaftlich inakzeptabel gilt, wird als nicht-lebenswert verworfen.
Lisbeth N. Trallori, feministische Politikwissenschafterin
Moderation: Sabine Prokop, VfW
Lisbeth N. Trallori: Der Körper als Ware. Feministische Interventionen. Wien: Mandelbaum 2015
Kooperation Verband feministischer Wissenschafteri*nnen
This talk surveys the aesthetic approaches of Rancière and Bourdieu's Social Critique in the context of contemporary art. How can philosophical and sociological theory and methodology facilitate the knowledge of images.
Baris Acar, Doctoral Student, Academy of Fine Arts Vienna
Das Totalverbot von Homosexualität wurde in Österreich erst 1971 durch die Kleine Strafrechtsreform aufgehoben. Gleichzeitig wurden Sonderbestimmungen wie das Werbeverbot und die Einschränkung der Publikations- und Vereinsrechte für Homosexuelle strafrechtlich verankert. Welche Kontinuitäten und Brüche gibt es in der Verfolgung im 20. Jahrhundert, wie steht es um Wiedergutmachung und Gedenken an homosexuelle NS-Opfer?
Roman Birke, Institut für Zeitgeschichte, Uni Wien
Elisa Heinrich, Institut für Zeitgeschichte, Uni Wien
Johann Karl Kirchknopf, Institut f. Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Uni Wien
Barbara Kraml, Institut f. Strafrecht u. Kriminologie, Uni Wien
Moderatorin: Hanna Lichtenberger, Gedenkdienst
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Bewährungsprobe der Wiener Künstler_innenvereinigung baer stellen jeweils zwei Künstler_innen ihre Praxen, Strategien und Techniken zur Diskussion.
Jennifer Mattes beschäftigt sich mit bewegten Bildern. In ihren Videoarbeiten werden Archive dekonstruiert und Bilder konstruiert, um sie in einen neuen Kontext individueller Geschichtserzählung zu setzen.
Die Malerei von Michael Horsky wird von drei Faktoren bestimmt: dem Menschenbild, der Transformation, dem Raum.
Was bedeutet der Begriff "Freiheit" für Menschen, denen grundlegende Formen der Meinungsäußerung und des politischen Agierens untersagt werden? Im transmedialen Projekt Vox Populi werden weißrussische Bürger_innen zu ihrer Lebenssituation befragt. Die dabei entstehende Datenbank wird für unterschiedliche Medien und diskursive Ebenen visualisiert.
Walter Fuchs, Kriminalsoziologe
Eugeniusz Wappa, polnischer Aktivist, Sprecher der weißrussischen Minderheit
Audiovisuelle Präsentation: Gruppe Ganzfeld
Vox Populi ist ein Projekt von Georg Hobmeier, Daniel Samer und Pawel Siczek, das im Rahmen der ORF III Reihe Pixel, Bytes und Film entsteht.
Das Podiumsgespräch "Datenschutz und neue Medien" muss krankheitsbedingt verschoben werden und wird voraussichtlich im Herbst 2016 stattfinden.
Neue Medien werfen erhebliche datenschutzrechtliche Probleme auf, da neue Kommunikationstechnologien und Kommunikationsdienste eine Individualisierung und Segmentierung von Informationen bewirken. Datenschutz bei neuen Medien ist im Ausgleich von Persönlichkeitsrechten und grundrechtlichen Kommunikationsfreiheiten zu verwirklichen.
Christoph Hubatschke, Philosoph, Uni Wien
Hans G. Zeger, Datenschutzexperte, Arge Daten Wien
Moderation: Daniela Kraus, fjum_forum journalismus und medien wien
Schutzsuchende, die die gefährliche Fluchtroute überleben, verzweifeln an der Unmenschlichkeit der "Festung Europa". Zwei Freiwillige berichten über ihren Hilfseinsatz in den Flüchtlingslagern auf Lesbos und in Idomeni und über die Situation an den Grenzübergängen. Was bewirkt die Arbeit der Helfer_innen für die Flüchtlinge vor Ort?
Sonja Kriegner und Bernhard Weichmann, freiwillige Helfer_innen
Hilda Slavik war sechs Jahre Patientin der Landes Heil- und Pflegeanstalt für Geistes- und Nervenkranke „Am Steinhof“ bis sie 1940 in die Tötungsanstalt Hartheim deportiert und Opfer des "Euthanasie Programmes" „Aktion T4“ wurde. Laut der „Hartheimer Statistik“ wurden 70.273 PatientInnen umgebracht. Viele an diesen Tötungen maßgeblich Beteiligte konnten nach dem Krieg ihre medizinischen Karrieren fortsetzen.
Erinnerungsorte „Aktion T4“: Hilda Slavik (A 2011), R: Christoph Kolar, 34 Min.
Christoph Kolar, Filmemacher und Künstler
Männer mit Mut zur Familienarbeit haben wenig zu befürchten und viel zu gewinnen: Ihr traditioneller Männervorteil bleibt bestehen. Wie dieser aussieht untersucht Gerlinde Mauerer anhand von betrieblicher Elternteilzeitarbeit mit Fokus auf den Väteranteil. Welche Folgeeffekte kann dies auf die Work-Life-Balance von Frauen haben?
Gerlinde Mauerer, Sozialwissenschafterin, Uni Wien
Moderation: Sabine Prokop, VfW
Verband feministischer Wissenschafteri*nnen und Frauenhetz, im Rahmen der Aktionstage Politische Bildung
Die bildbezogene Selbstthematisierung ist ein zentrales Kulturmuster der spätmodernen Gesellschaft. Selfies werden nicht nur als individuelle Biografiegeneratoren genutzt, sondern beeinflussen die visuelle Kultur der Gegenwartsgesellschaft Es stellt sich die Frage, ob und wie das Bildhandeln der Selfies die Gedächtniskultur nachhaltig verändert. Untersucht werden ästhetische Stilmittel und visuelle Narrative von maßgeblichen Genres und Formaten des bildbezogenen Handelns im Rahmen digitaler Selbstdarstellung: Holocaust- und Memorial Selfies, Terror- und War Selfies.
Martin Gasteiner, Historiker, Universität Wien
Chiara Juchem, Theater-, Film- und Medienwissenschaft
Ramón Reichert, Medientheoretiker, Universität Wien
Wie gestaltete sich die Entwicklung des Drehbuchs zu "Maikäfer flieg" aus der Romanvorlage von Christine Nöstlinger? welche speziellen Herausforderungen stellen sich bei dem in Österreich noch nicht so üblichen Genre des Familienfilms?
Mirjam Unger, Regisseurin und Drehbuchautorin "Maikäfer flieg"
im Gespräch mit
Sandra Bohle, Drebuchautorin und Dramaturgin
Arash T. Riahi, Filmemacher
In Kooperation mit dem Drehbuchforum Wien
Was kann und soll Soziale Arbeit zur Extremismusprävention beitragen? Mit dem kürzlich erschienen Sammelband Rechtsextremismus – Band 2: Prävention und politische Bildung bietet die Forschungsgruppe Ideologien und Politiken der Ungleichheit (FIPU) eine kritische Auseinandersetzung mit dieser Thematik und und hinterfragt die Rede von der „Deradikalisierung“ Jugendlicher.
Eva Grigori, Jugendarbeiterin, FH St. Pölten
Fabian Reicher, Sozialarbeiter, Beratungsstelle Extremismus
Heribert Schiedel, Rechtsextremismusforscher, Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - DÖW, Mitherausgeber des FIPU-Bandes
Moderation: Josef Bakic, kriSo/FH Campus Wien
FIPU (Hg): Rechtsextremismus. Band 2: Prävention und politische Bildung. Wien, Mandelbaum Verlag, 2016
Ausgehend von Henri Lefebvres These, Räume und Akteur_innen seien nur in ihrer Interdependenz sinnvoll zu analysieren, werden kriegsbedingte Handlungspraktiken sowie der vom Krieg gezeichnete urbane Raum in ihrer Wechselwirkung untersucht. Im Zentrum stehen transitorische Räume, Räume der Verwaltung und des Konsums.
Donnerstag, 21. April, 15.00 - 19.15
15:00 Ingo Zechner (LBIGG): Begrüßung
I Spatial Turn
Moderation: Werner Michael Schwarz (Wien Museum)
15:10 Sema Colpan (Österreichisches Staatsarchiv), Amália Kerekes (ELTE Budapest), Katalin Teller (LBIGG), Marie-Noëlle Yazdanpanah (LBIGG): Projektpräsentation Metropolis in Transition. Wien – Budapest 1916 bis 1921 http://metropolis-in-transition.at
15:30 Rolf Lindner (Humboldt Universität zu Berlin): Großstadt und Massenpresse – eine symbiotische Beziehung
16:15 Endre Hárs (Universität Szeged): Hinterland Budapest. Über Gyula Krúdys Rhetorik der Verdrängung
17:00 Pause
II Transitorische Räume
Moderation: Andrea Strutz (LBI für Gesellschafts- und Kulturgeschichte)
17:30 Marie-Noëlle Yazdanpanah (LBIGG): Mord und Aufstand. Wiener Grand Hotels 1916–1921
18.15 Sema Colpan (Österreichisches Staatsarchiv): Kasernenstadt Wien. Funktionsvielfalt militärischer Zweckbauten zwischen 1916 und 1921
Freitag, 22. April, 10.00 - 19.30
III Verwaltung der Stadt
Moderation: Gerhard Botz (LBI für Historische Sozialwissenschaft)
10:00 Wolfgang Maderthaner (Österreichisches Staatsarchiv): Eine Stadt
stirbt. Wien im Nachkrieg, 1918–1920
10:45 Michaela Scharf (LBIGG): „Die immanente Gefahr“. Gewerbsmäßige
und geheime Prostitution in Wien während und unmittelbar nach
Ende des Ersten Weltkriegs
11:30 Alfred Pfoser (Wienbibliothek im Rathaus): Jüdische Flüchtlinge im
Ersten Weltkrieg
12:15 Mittagspause
IV Transitorische Räume
Moderation: Bernhard Hachleitner (LBIGG)
13:45 Sándor Békési (Wien Museum): Mobilisierung der Stadt? Zur
Verkehrssituation in Wien vor, während und nach dem Ersten
Weltkrieg
14:30 Anamarija Batista (Akademie der Bildenden Künste), Carina Lesky
(LBIGG): „Der Nordbahnhof in Wien ist seit 4 Uhr morgens ein Bild
lebhafter Bewegung“. Szenen des Alltäglichen am Wiener
Nordbahnhof zwischen 1914 und 1918
15:15 Pause
V Konsum
Moderation: Peter Ruggenthaler (LBI für Kriegsfolgen-Forschung)
15:45 Andreas Weigl (Wiener Stadt- und Landesarchiv): Versorgung im
Ersten und Zweiten Weltkrieg – Chaos versus Ordnung?
16:30 Amália Kerekes (ELTE Budapest), Katalin Teller (LBIGG):
„Unerfreuliche Nachrichten kommen aus Wien“. Stadtporträts in der
Budapester Presse 1920–1921
17:15 Pause
VI Konsum
Moderation: Joachim Schätz (LBIGG)
17:45 Nicolai Gütermann (LBIGG): Raum/Traum/Trauma – Kino in Wien,
1918
18:30 Drehli Robnik (LBIGG): Wien im Krieg heißt Wie im Krieg (und Wie in
Wien). Geschichtspolitisch versetzte österreichische Spielfilm- und
Fernsehbilder von Wien im Zweiten Weltkrieg
Kolloquium des Clusters Geschichte der Ludwig Boltzmann Gesellschaft, veranstaltet vom Ludwig Boltzmann Institut für Geschichte und Gesellschaft - LBIGG Wien
Evelina Merová verbrachte eine behütete Kindheit in ihrer jüdischen Familie bis sie 1942 von den Nationalsozialisten aus Prag deportiert wurde. Erst in das Ghetto Theresienstadt, dann weiter in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, später in die Lager Stutthof und Guttau wo sie die Befreiung durch die Rote Armee erlebte. Seit 20 Jahren lebt sie wieder in Prag und ist als Zeitzeugin aktiv.
Evelina Merová, Zeitzeugin
In Kooperation mit dem Gedenkdienst
Undercommons entfalten ihre soziopoetische Kraft in einem weiten Feld: Unter der neoliberalen Verwaltung der Universität, vor der ökonomischen Police neuester Logistik, und um die schuldengetriebene Governance herum finden Stefano Harney und Fred Moten Reichtum sozialen Lebens gerade in den scheinbar unmöglichsten Lagen.
Einführung in das Buch in der Form des gemeinsamen Studiums des letzten Kapitels "Die Phantasie im Laderaum" mit Birgit Mennel, Gerald Raunig und Ruth Sonderegger
Stefano Harney / Fred Moten: Die Undercommons. Flüchtige Planung und schwarzes Studium. Aus dem Englischen von Birgit Mennel und Gerald Raunig, hg. von Isabell Lorey. transversal texts, Januar 2016
Das Buch ist vor der Veranstaltung ermäßigt für 8 € erhältlich
Aus der Perspektive einer amerikanisch-jüdischen Autorin, die seit 40 Jahren in Österreich lebt, erzählt leistet das Buch einen wichtigen Beitrag um die Folgen eines nicht abschließbaren Kapitels in der Geschichte der Menschheit zu begreifen. Auch aus ihren Erfahrungen als Psychotherapeutin mit österreichischer und internationaler Klientel, bietet die Autorin Sichtweisen auf Entwicklungen der letzten vierzig Jahre, insbesondere auf die Verantwortung Österreichs für den Holocaust.
Nancy Amendt-Lyon, Psychotherapeutin, Autorin
Moderation: Beatrix Wimmer, Österreichische Vereinigung für Gestalttherapie
Nancy Amendt-Lyon. Und niemals ein Ende. Salzburg/Wien: Edition Tandem, 2015.
Die Regierung Dollfuß hatte Publikationen und die Glaubenspraktiken der österreichischen Zeug_innen Jehovas verboten. Während des Nationalsozialismus wurden sie verfolgt, interniert und viele ermordet. Durch Fallbeispiele werden einzelne Aspekte der Verfolgung nochmals auf lebensgeschichtlicher Ebene untersucht.
Timon Jakli, Historiker und Soziologe, Stipendiat der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien
Moderatorin: Eva Hallama, Gedenkdienst
Fragen von Ungleichheit, Marginalisierung und Diskriminierung sind heute aktueller denn je. Mechanismen der Repräsentation sowie Formen der Wissensproduktion, also der Etablierung von "Wahrheit", beschreibt die Autorin Nermin Ismail als fundamental für Herrschaft. Nicht erst seit Köln stehen Flüchtlinge im Mittelpunkt der medialen Debatte. Inwiefern prägen postkoloniale Züge die aktuellen Debatten rund um das Flüchtlingsthema?
Nermin Ismail, Politologin, Autorin, Journalistin, ORF
Alexander Pollak, SOS Mitmensch
Birgit Sauer, Politologin, Universität Wien
Moderation: Hanna Hacker, Kulturwissenschafterin, Universität Wien
Nermin Ismail: Ungehörte Stimmen - Repräsentation und Wissensproduktion aus postkolonial- feministischer Perspektive. Wien: Löcker Verlag 2015
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Bewährungsprobe der Wiener Künstler_innenvereingung baer stellen jeweils zwei Künstler_innen ihre Praxen, Strategien und Techniken zur Diskussion.
Letizia Werth arbeitet mit gefundenen Fotoarchiven und entwickelt gezeichnete Bilder und Installationen.
Olivia Kaiser setzt sich mit politischen und ästhetischen Fragestellungen und den Avantgarde-Bewegungen der europäischen Moderne in ihrer Malerei auseinander.
Heute wird wieder vom Eintritt in ein neues, nun scheinbar tatsächlich endgültiges Erdzeitalter, das Anthropozän, gesprochen. Der Mensch verändert nach seinen Vorstellungen die Welt soweit, dass die großen Gegensätze von Kultur und Natur, von Individuum und Gesellschaft, von Innen und Außen aufgelöst sind - alles ist Entwurf, alles ist Design: Parnass und Paradies. Was nun?
Jörg H. Gleiter, Lehrstuhl für Architekturtheorie, TU Berlin
Eine Veranstaltung der Österreichischen Gesellschaft für Architektur ÖGFA
Želimir Žilnik betrachtet die Balkanroute aus der Nähe und verflicht die serbische Migrationserfahrung mit den Geschichten der heutigen Migrant_innen, die ebenfalls vor Armut und Krieg aus den Ländern Nordafrikas und des Nahen Ostens fliehen. Die Begegnungen finden nicht nur im Lager, sondern auch auf der Straße, in den Dörfern, bei Festen und beim Fußballspiel statt.
Logbook_Serbistan (RS , 2015), R: Želimir Žilnik, 94 min.
Im Anschluss Diskussion mit Želimir Žilnik
Seit zwei Jahren läuft die Kampagne gegen die "Frei"handelsabkommen TTIP (EU-USA) und CETA (EU-Kanada) – mit Erfolg: Der EU Kommission ist es nicht gelungen wie angekündigt beide Abkommen 2015 abzuschließen. Doch noch 2016 soll CETA vom europäischen Rat und dem EU Parlament abgestimmt werden.
Welche Vorhaben sind geplant, wo gibt es die Möglichkeit zur Beteiligung? Wie werden Aktionen entwickelt?
Madeleine Drescher, Attac Österreich
Irmi Salzer, ÖBV/Via Campesina Österreich
Alexandra Strickner, Attac Österreich
Ist der Euro tatsächlich schuld an der europäischen Krise und trifft es wirklich zu, dass die gemeinsame Währung statt Wohlstand und Solidarität, Elend und Entsolidarisierung gebracht hat? Wäre eine Umkehr tatsächlich notwendig und welche Rolle sollten dabei die Nationalstaaten spielen?
Stefan Hinsch, Autor
Wilhelm Langthaler, Autor
Monika Vana, EU-Abgeordnete, die Grünen
Eine Veranstaltung vom Promedia Verlag
Die Veranstaltung vom 01. April 2016 musste leider abgesagt werden, wird aber voraussichtlich im Herbst stattfinden.
Freitag, 1. April, 19.00
THNK TNAK präsentiert...
Essayism
"Der Essay hat von der Wissenschaft die Form und Methode. Von der Kunst die Materie." (Robert Musil). Wie kann die essayistische Methode hinsichtlich ihres Potenzials zur interdisziplinären Wissensproduktion untersucht werden? Und kann der Versuch, unter Berücksichtigung von Literatur, Film und Kunst der Praxis Essay nahe zu kommen, gelingen?
Kai Maier-Rothe, Akademie d. bildenden Künste Wien
Flora Schausberger, Akademie d. bildenden Künste Wien
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Bewährungsprobe der Wiener Künstler_innenvereingung baer stellen jeweils zwei Künstler_innen ihre Praxen, Strategien und Techniken zur Diskussion.
Luisa Kasalicky arbeitet an der Transformation des Malerischen ins Skulpturale und der Unterminierung der überführten Informationen in ein anderes Medium.
Das Künstlerduo Krüger & Pardeller arbeitet vorrangig im Bereich Skulptur, Installation und Fotografie und vertritt ein sozial aktivierendes, politisches Verständnis von Ästhetik.
Donnerstag, 17. März, 19.00
Die Zeit vergeht wie ein brüllender Löwe
D 2013, Regie: Philipp Hartmann, 76 ½ min.
Philipp Hartmann untersucht die Vergänglichkeit der Zeit im Bezug auf das Leben, das Filmemachen und die Dauer des Films selbst. Ein rares Dokument, das den Ausdruck von Zeiten, Gefühlen und Gedanken in der Durchquerung so unterschiedlicher Räume wie dem privaten, kollektiven oder persönlichen und nicht übertragbaren Raum in den Blick nimmt.
In Anwesenheit des Filmemachers Philipp Hartmann
Freitag, 18. März, 19.00
Von der Notwendigkeit, die Meere zu befahren.
D/BO/AR 2010, 22 min
Kurzfilmtrilogie vom Anner (vom Anderen):
Der Anner wo annerschder
Der Anner und sei Mudder
Der Anner im Himmel
R: Philipp Hartmann, 2009
2014 begleitete Philipp Hartmann seine Filme auf einer Kinotour durch Deutschland. Diese Erfahrung und die Frage nach unabhängigem Filmemachen und Kinos - werden zum Gegenstand der Debatte.
In Anwesenheit des Filmemachers Philipp Hartmann
In der Science Fiction Satire Zero Crash stellen Außerirdische alle Guthaben und Schulden auf Null. Um dem drohenden Kollaps zu entgehen, wird ein weltweites bedingungsloses Grundeinkommen eingeführt, und es stellt sich heraus, dass genug für alle da ist. Wäre ein weltweites bedingungsloses Grundeinkommen theoretisch überhaupt möglich?
Margit Appel, Katholische Sozialakademie Österreich
Robert Buchschwenter, Dramaturg, Witcraft Szenario
Andi Haller, Autor, Regisseur
Karl Seiringer, Ökonom
Moderation: Peter Grabher, kinoki
Gezeigt werden Ausschnitte aus Zero Crash (A 2016), R: Andi Haller.
Wie wird das sportliche Engagement von und seine Geltung für Jüd_innen in der Zwischenkriegszeit bewertet, welche Bedeutung hatten jüdisch geprägte oder beeinflusste Bewegungskulturen in europäischen Metropolen? Welche Rolle spielten sportliche Erfahrungen für die Aushandlung von „Jewish difference“ sowie für damit verbundene universalistische Emanzipationsprojekte im Spannungsfeld von Religion, Zionismus, Politik und „Assimilierung“?
Montag, 14. März, 13.00 – 20.00
13.00 – 15.00
Jüdische Sportfunktionäre im Wien der Zwischenkriegszeit. Bernhard Hachleitner, Wien
Sport und die Suche nach Gemeinschaft in den europäischen Metropolen der Zwischenkriegszeit. Anke Hilbrenner, Bonn
Vorstadt, Sport und jüdische Identitäten. Sema Colpan/Bernhard Hachleitner/Matthias Marschik, Wien
15.15 – 17.15
Jewish and Catholic Sport Clubs and Dutch Identity in the inter-war years. Marjet Derks, Nijmegen
Modern Hungary imagined through sport: debates on ethnicity class and gender in interwar popular culture. Anna Manchin, New York/Jerusalem
From Turnen to Competitive Sports in the Jewish Community in Palestine, 1918 -1939. Ofer Idels, Tel Aviv
18.30 - 20.00
Podiumsgespräch: Sport erinnern
Victor Hugo Klagsbrunn, Rio de Janeiro, BRA,
Erich Hackl, Wien / Madrid
Bernhard Hachleitner
m Gespräch mit Roman Horak, Universität für angewandte Kunst Wien
Dienstag, 15. März, 9.00 – 17.45
9.00 – 11.00
Political and social activities of the Maccabi Sports Union in Bulgaria (1885-1949). Rumyana Marinova-Christidi, Sofia
Makkabi, Jutrzenka, Wisla and Cracovia – Polish-Jewish Krakow from the perspective of football. Bogna Wilczyńska, Krakau
Zwischen „doikeyt“ und Klassenkampf - Zur Rolle der linksradikalen Sportorganisation Morgnshtern im Sport der polnischen Juden. Diethelm Blecking, Freiburg i. Breisgau
11.00 – 13.15
Juden und Antisemitismus im metropolitanen Schweizer Sport in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Christian Koller, Zürich
Der jüdische Sport im Salzburg der Zwischenkriegszeit. Andreas Praher und Robert Schwarzbauer, Salzburg
Döbling und die jüdischen Funktionäre des First Vienna Football Club. Alexander Juraske, Wien
14.45 – 17.00
Mythos „Judenklub“ – Feindbildkonstruktionen im mitteleuropäischen Fußball der Zwischenkriegszeit. Rudolf Oswald, Würzburg
Die Rolle des jüdischen Sports in der Mainmetropole Frankfurt vor und nach dem 30. Januar 1933. Lorenz Peiffer, Hannover:
Alfred Cossen und die Sportgruppe „Schild“: Hamburger Juden – Deutsche Patrioten. Claudia Bade, Hamburg
Antisemitismus in der „Stuttgarter Erklärung“ vom 9. April 1933 und dessen Umsetzung im Alltag süddeutscher Fußballclubs. Markwart Herzog, Irsee
17.15 – 17.45 Abschlussdiskussion
Kooperation Universität für angewandte Kunst Wien und Universität Wien
Im Übergang zu einer Erinnerung ohne Zeitzeug_innen werden die Orte nationalsozialistischer Verbrechen für die Vermittlung der NS-Vergangenheit immer wichtiger. Materielle und gestalterische Herausforderungen, die sich für die zukünftige Konzeption von KZ-Gedenkstätten und anderer NS-Erinnerungsorte stellen, sind der gemeinsame Referenzpunkt dieses neu erschienenen Bandes.
Wolfgang Schmutz, Erinnerungspädagoge, Linz
Jörg Skriebeleit, KZ-Gedenkstätte Flossenbürg
Nora Sternfeld, Aalto-Universität Helsinki
Katharina Struber, bildende Künstlerin, Wien
Daniela Allmeier, Inge Manka, Peter Mörtenböck, Rudolf Scheuvens, Herausgeber_innen
Daniela Allmeier, Inge Manka, Peter Mörtenböck, Rudolf Scheuvens (Hg.): Erinnerungsorte in Bewegung. Zur Neugestaltung des Gedenkens an Orten nationalsozialistischer Verbrechen. Transcript Verlag, Bielefeld 2016
In the last two decades the turntable has become a significant symbol of DJ and Club Culture where the operators themselves - the DJs/DJanes - represent a new sort of musicians. How do artists and musicians working with turntables see their role and what are the different approaches and contexts from early Grammophonmusik to Turntablism and Club Culture?
Electric Indigo aka Susanne Kirchmayr, DJ, Komponistin und Musikerin,
Dieb13 aka Dieter Kovacic, Imrpovisationsmusiker im Bereich Trurntablism
JSX aka Jorge Sanchez Chiong, freischaffender Künstler, Komponist
Moderation: Karl Salzmann, Dissertant, Akademie der bildenden Künste, Wien
To have a voice means already to be heard – in what position does this put the speaking person? What responsibilities does one whose voice is heard have? How can this privilege be used in a transformative approach to challenge and change the stage of the sayable and to allow other voices to appear?
14:15 Introduction
15:00 Text discussion: Angela Davis: "Transnational Solidarities: Resisting Racism, Genocide and Settler Colonialism"
Bogaziçi University, Istanbul, 2015 Hrant Dink Memorial Lecture hosted Angela Davis
Transcript and Audio: http://polymorphouslyperverse.com/2015/01/10/transcription-of-transnational-solidarities-resisting-racism-genocide-and-settler-colonialism-by-angela-davis/
15:45 Break
16:15 Screening of Audre Lorde - the Berlin Years 1984 to 1992
17:40 Closing remarks on the Film and Workshop
18:00 End
Teo Klug, Social Work / Master Student in Gender Studies, Göteborg University
For questions please contact: teo.klug@googlemail.com
Seminar language is English and German and it refers to the evening event -see below: Critical Studies in Neo-Liberal Times
Europe in Motion: rapidly transforming border regimes and radical neoliberal shifts. The University, once again, is at the forefront of the current discourses. How do the changes affect the field around Critical Studies such as Gender / Queer / Feminist / Post-Colonial / De-Colonial / Critical Migration Studies?
María do Mar Castro Varela, IFW, Alice Salomon University for Applied Science Berlin
Marina Gržinić, Academy of Fine Arts Vienna,
Monika Mokre, Austrian Academy of Science
Event will be held in English
Der in Entstehung begriffene Roman Harte Tropen von Daniel Romuald Bitouh sowie Texte weiterer afrikanischer Autor_innen geben Einblick in das Leben afrikanischer Marktfrauen und ihren Beitrag zum Fortkommen afrikanischer Gesellschaften. Die Veranstaltungsreihe Postkoloniale Strategien des Überlebens in Afrika und Europa beschäftigt sich mit der Kunst des Überlebens afrikanischer und europäischer Teile der Gesellschaften.
Daniel Romuald Bitouh, Literatur- und Kulturwissenschafter, AFRI-EUROTEXT
In Kooperation mit AFRI-EUROTEXT
In Österreich wurden die überlebenden Opfer des Nationalsozialismus mit ihren traumatischen Erfahrungen von staatlicher Seite allein gelassen. Dies änderte sich erst, als im Jahr 1994 Alexander Friedmann, David Vyssoki und Elvira Glück das Psychosoziale Zentrum ESRA in Wien gründerten. Ein Schwerpunkt der Arbeit von ESRA sind Angebote für Überlebende der NS-Verfolgung und ihre Angehörigen sowie die Funktion als Anlaufstelle für die Wiener jüdische Bevölkerung.
Klaus Mihacek, Psychiater und Neurologe, Psychosoziales Zentrum ESRA
Museum of Burning Questions ist ein Para-Museum im besetzten Bergener Feuerwehrhaus, das in Kooperation mit der Künstlerin Isa Rosenberger entwickelt wird. Und es ist eines von acht Kapiteln des Forschungs- und Ausstellungsprojektes infrastructure des Kollektivs freethought (Irit Rogoff, Adrian Heathfield, Stefano Harney, Massimiliano Mollona, Nora Sternfeld, Louis Moreno).
Isa Rosenberger, Künstlerin
Nora Sternfeld, Kunstvermittlerin und Kuratorin
sounds like a plan ist eine Schnittpunktreihe, bei der Projekte im Prozess ihrer Entstehung öffentlich diskutiert werden.
Ein LGBTIQ*- Diskurs, der mehrheitlich von weißen schwulen Cis-Männern gestaltet wird, kann nicht für Lesben*, Bisexuelle, Trans*genderpersonen, non-binäre Menschen und queer People of Color stehen. Mithilfe kreativer Texte und Stimmen von Internetaktivist_innen wandern Positionen in den Fokus, die im heteronormativen Mainstream unterdrückt werden.
Mary Horvat, Studierende Gender Studies und Internationale Entwicklung
Moderation: Sabine Prokop, Verband feministischer Wissenschafter*innen
Welche Rolle spielen Autor_innen im Text während sie ihn schreiben, oder verstecken sie sich? Wie sieht es in diesem Versteck aus? Was sagt der Text über die Autor_innen, die er versteckt, was sagt er den Leser_innen? Über wen lacht das Publikum?
Ann Cotten, Autorin, Berlin
Barbara Markovic, Autorin, Wien
Stefanie Sargnagel, Autorin Wien
Pippin Wigglesworth, Autor, Berlin
THNK TNAK - eine Reihe von Dissertant_innen und PhD in Practice-Kandidat_innen der Kunstuniversitäten
Europan ist der europaweit größte Wettbewerb für innovativen Urbanismus und Architektur für junge internationale ArchitektInnen und StadtplanerInnen. Internationale Preisverleihung der fünf österreichischen Europan13 Standorte: Bruck/Mur, Graz, Linz, St Pölten, Wien
Vortrag: Freiraumplanung im Kontext Anpassbare Stadt.
Irene Djao-Rakitine, Landschaftsarchitektin, DJAO-RAKITINE, London, Jurymitglied Europan 13
Zu den PreisträgerInnenprojekte der dreizehnten Europan Runde:
Max Rieder, Architekt, Urbanist
Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.
Als Auftakt einer neuen Reihe berichtet DAS BÜNDNIS für Menschenrechte & Zivilcourage über die Arbeit der Initiative. Mit welchen Strategien und Ideen können antirassistische Projekte umgesetzt werden?
Hikmet Kayahan, Koordinator, DAS BÜNDNIS (www.das-buendnis.at)
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Bewährungsprobe der Wiener Künstler_innenvereingung baer stellen Künstler_innen ihre Praxen, Strategien und Techniken zur Diskussion.
Alexander Glandien setzt sich seit mehreren Jahren mit dem Verhältnis von Ideologie und Identität auseinander. In seinen Videos, Installationen und Zeichnungen erzählt er konstruierte oder brüchige Legenden, die sich mit der Aneignung und Manipulation von Geschichte befassen.
Sabina Holzer/Jack Hauser entwickeln seit 2005 gemeinsame Performances und Interventionen im öffentlichen Raum sowie in Galerien, Theatern und Museen.
Die Ausstellung Afrikanische Marktfrauen als Triebkräfte für das Fortkommen Afrikas vom Verein AFRI-EUROTEXT zeigt filmische und fotografische Bilder von Daniel Romuald Bitouh. Die Veranstaltungsreihe Postkoloniale Strategien des Überlebens in Afrika und Europa beschäftigt sich mit der Kunst des Überlebens afrikanischer aber auch europäischer Teile der Gesellschaften.
Daniel Romuald Bitouh, Literatur- und Kulturwissenschafter, AFRI-EUROTEXT
Respondenz: Martina Kopf, Kulturwissenschafterin, Institut für Afrikawissenschaften, Universität Wien
Die Ausstellung Afrikanische Marktfrauen als Triebkräfte für das Fortkommen Afrikas ist bis 15. Jänner zu sehen im Presseclub Concordia, Bankgasse 8, Wien 1010.
Wie sieht die Arbeit in der Flüchtlingsberatung aus Sicht der organisierten Zivilgesellschaft aus? Welche Möglichkeiten sowie Beschränkungen politischer Teilhabe haben Asylwerber_innen, wie kann die Entwicklung von Parallelgesellschaften vermieden werden? Der Abschluss der Vortragsreihe Gehen und Bleiben bietet Einblicke in aktivistische Perspektiven auf die gegenwärtige Arbeit mit Asylsuchenden und Migrant_innen.
Johanna Griesmayr, Verein Homebase Wien
Knorri (Karin Pertl), Queer Base – Welcome and Support for LGBTIQ Refugees
Christoph Riedl, Diakonie Flüchtlingsdienst
Verena Stern, Doktorandin und Projektmitarbeiterin am Institut für Politikwissenschaft an der Universität Wien
In Kooperation mit Gedenkdienst
DIESE VERANSTALTUNG MUSS LEIDER ABGESAGT WERDEN WEIL TEILNEHMER_INNEN IHRE ZUSAGEN ZURÜCKGENOMMEN HABEN
Lange stand das Künstlerhaus vor dem finanziellen Abgrund – und seine bröckelnde Fassade hinter Werbeflächen. Jetzt gibt es eine Vereinbarung zur Generalsanierung und Erhaltung mit dem Industriellen Hans Peter Haselsteiner. Die nun finanziell gesicherte Zukunft hat aber auch prominente Kritiker_innen auf den Plan gerufen. Wie also wird die Zukunft des Künstlerhauses aussehen?
Ona B., Künstlerin, Mitglied Gesellschaft bildender Künstlerinnen und Künstler Österreichs, Künstlerhaus Wien
Michael Pilz, Präsident Künstlerhaus Wien
Moderation: Thomas Trenkler, Kurier
Vom Tafelbild zum Selfie – auch in der Kunstgeschichte und der Bildwissenschaft halten neue Formen empirischen Arbeitens Einzug. So sollen einerseits Prämissen klassischer Interpretationen hinterfragt, andererseits neue Fragenkomplexe erschlossen werden. Verlieren dabei traditionelle Geisteswissenschaften ihre Identität oder stellt die Empirie eine legitime Bereicherung dar?
Laura Commare, Dissertantin, Institut für Kunstgeschichte, Uni Wien
Maria Schreiber, Dissertantin, Institut für Sozialwissenschaft, Uni Wien
Klaus Speidel, Labor für empirische Bildwissenschaft, Institut für Kunstgeschichte,Uni Wien
THNK TNAK – eine Reihe von Dissertant_innen und PhD in Practice-Kandidat_innen der Kunstuniversitäten
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Lange wurde das Leopold Museum unter der Ägide der Familie Leopold geführt. Nach einer Übergangszeit mit gewissen personellen Unstimmigkeiten wurde nun Hans-Peter Wipplinger zum neuen museologischen Direktor gewählt. Was sind seine Pläne für das Haus?
Hans-Peter Wipplinger, Direktor Leopold Museum
Thomas Trenkler, Kurier
„Wir sind die Guten“ heißt eine Tatort–Folge aus dem Jahr 2009. Die Guten sind populär wie noch nie. Doch was sehen wir, wenn wir Tatort sehen, eingebettet zwischen den Nachrichten, auf „Themenwochen“ bezogen und anschließend von Expert_innen diskutiert? Werden wir unterhalten – oder erzogen?
Alfred Pfabigan, Sozialphilosoph, Literaturwissenschafter
Gerhard Scheit, Autor und Essayist
Moderation: Stefan A. Marx, Philosoph
War Zygmunt Bauman zu Beginn der 1990er Jahre mit seiner soziologischen Analyse des Holocaust und seiner Kritik der Moderne breit diskutiert worden, hat er sich in den vergangenen Jahren vor allem mit seinen Zeitdiagnosen der »flüchtigen Moderne« profiliert. Das vorliegende Buch zeichnet zentrale Inhalte der Debatten um Baumans Werk nach, und unterzieht sie einer kritischen Diskussion.
Jens Kastner, Soziologe und Kunsthistoriker
Jens Kastner: Zygmunt Bauman. Globalisierung, Politik und flüchtige Kritik. Wien/Berlin: Turia + Kant 2015
Was bedeutet es für Frauen mit Berufsausbildung und -erfahrung, vorübergehend nicht erwerbstätig zu sein, weil sie ihre Partner für temporäre Auslandsaufenthalte begleiten? Diese Frage beleuchtet eine Studie von Johanna Stadlbauer. Als empirische Beispiele dienen hier zwei sogenannte „Expatriate Spouses“, Migrantinnen aus dem Globalen Norden in Uganda und Österreich.
Julia Büchele, Doktorandin, Zentrum für Afrikastudien, Basel
Johanna Stadlbauer, Autorin, Klagenfurt/Celovec
Moderation: Sabine Prokop, VfW
Johanna Stadlbauer: Mobile Gattinnen. Privilegierte Migration und Geschlechterverhältnisse? Verlag Westfälisches Dampfboot, Münster 2015
Eheschließungen mit Ausländern bewahrten vom NS-Regime verfolgte Frauen vor einer Rückschiebung ins Deutsche Reich. Manche dieser Ehen stellten als Scheinehen eine weibliche Flucht- und Überlebensstrategie dar. Wie können weitere Quellen über Scheinehen abseits der bekannten Fälle gefunden werden?
Irene Messinger, Politikwissenschafterin, Universität Wien
Moderation: Elisa Heinrich
In Kooperation mit Gedenkdienst
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Bewährungsprobe der Wiener Künstler_innenvereingung baer stellen jeweils zwei Künstler_innen ihre Praxen, Strategien und Techniken zur Diskussion.
Stephen Mathewson beschäftigt sich in seiner Arbeit mit der Überschneidung von Musik und Graphik. In allen Formen und Formaten werden Kettenreaktionen gesucht. Auf Englisch würde man von „Joyride“ sprechen.
Anna Vasof arbeitet an der Konzeption und Entwicklung innovativer Mechanismen zur Herstellung kritischer, themenbezogener Videos und Aktionen.
Die freeacademy wurde 2014 gegründet, hauptsächlich um Flüchtlingen eine Weiterbildung zu ermöglichen. Zwar meist von Künstler_innen und Kurator_ innen geplant, folgen die Kurse aber keinem hierarchischen Prinzip. Das Meister_innen – Studierende Prinzip wird dabei aufgebrochen.
Lia Gulua, Künstlerin, Gründerin von freeacademy.info
David Rastas, Kurator, Kunstglaube
Moderation: Patrick Schabus, Künstler und freier Kurator