
Programm
Zwei aktuelle Publikationen - Gendered Neurocultures. Feminist and Queer Perspectives on Current Brain Discourses und Inter*geschlechtliche Körperlichkeiten. Diskurs/Begegnungen im Erzähltext - der Reihe challenge GENDER präsentieren jeweils neueste Erkenntnisse, aktuelle Theorien, Diskussionen und Forschungsarbeiten der transdisziplinären Gender Studies. Die beiden Anthologien widmen sich dabei noch wenig bearbeiteten Gebieten der Geschlechterforschung und eröffnen neue Forschungsfelder.
Angelika Baier, Isabelle Dussauges, Susanne Hochreiter, Grit Höppner, Elisabeth Holzleithner, Barbara Kraml, Sigrid Schmitz, Herausgeber_innen und Autor_innen
Grit Höppner, Sigrid Schmitz (Hg.): Gendered Neurocultures. Feminist and Queer Perspectives on Current Brain Discourses. Wien: Zaglossus, 2014
Angelika Baier, Susanne Hochreiter (Hg): Inter*geschlechtliche Körperlichkeiten. Diskurs/Begegnungen im Erzähltext. Wien: Zaglossus, 2014
Lilly Axster liest aus ihrem Roman Atalanta Läufer_in, einem Versuch, Markierungen zu unterlaufen, lustvoll mit Zuschreibungen zu spielen und Begehren entlang von Uneindeutigkeiten zu beschreiben.
Eine Veranstaltung vom Referat Genderforschung, dem Verlag Zaglossus und dem Verein Neugermanistik Wien
Der soeben erschienene Band Global Knowledge Production in the Social Sciences. Made in Circulation stellt neben empirischen Analysen zu historischen und gegenwärtigen Beispielen transnationaler Wissenszirkulation die Konzepte namhafter Sozialwissenschafter_innen aller fünf Kontinente für eine nicht-eurozentristische global vernetzte Sozialwissenschaft vor.
Hanna Hacker, Sozial- und Kulturwissenschafterin, Universität Wien
Wiebke Keim, Soziologin, Universität Freiburg
Barbara Riedel, Kultur- und Sozialanthropologin, Universität Freiburg
Veronika Wöhrer, Soziologin, Universität Freiburg
Keim, Wiebke / Çelik, Ercüment / Ersche, Christian / Wöhrer, Veronika, Hg. (2014): Global Knowledge Production in the Social Sciences. Made in Circulation, Farnham: Ashgate
Während die Männer in den Kampf geschickt wurden, sollte die weibliche Bevölkerung die Soldaten an der Heimatfront unterstützen. In enger Verschränkung Heimat/Front war die gesamte Gesellschaft zur Teilnahme gerufen. Anhand von Selbstzeugnissen macht dieses Buch die Militarisierung von Männern, Frauen und Kindern sowie verschiedene Kriegsalltage und Gewalterfahrungen im Ersten Weltkrieg sichtbar.
Christa Hämmerle, Historikerin, Universität Wien
Heimat/Front. Geschlechtergeschichte/n des Ersten Weltkriegs in Österreich-Ungarn. Wien/Köln/Weimar: Böhlau Verlag 2014
Die Stromleitungen wurden vergraben, die Telefonkabel durch Funkwellen ersetzt und die Datenspeicher an fernen Orten installiert. Der Unterbau medialer Kommunikation gerät aus dem Alltagsblick, wird aber zunehmend in kulturwissenschaftlichen Studien behandelt. Die Tagung "Poetiken der Infrastruktur" versammelt Forscher und Praktiker aus Europa und den USA, um diese Un-Sichtbarkeit zu diskutieren.
10.00-10.45: Infrastruktur-Arbeit. Zur Kreativität des Reparierens. Gabriele Schabacher, Universität Siegen
11.00-11.45: Warten, schlechte Luft, Schlaglöcher: Infrastrukturen des Tourismus. Urs Stäheli, Annika Stähle, Universität Hamburg
12.00-12.45: Sense-able Structures. Infrastructural Aesthetics. Shannon Mattern, The New School, New York
14.15-15.00: Getreidesilos und Eisenbahnlinien. Politik und Poetik des Speichers. Monika Dommann, Universität Zürich
15.15-16.00: Aufschreibesysteme. Eine geschichtswissenschaftliche Perspektive. Anton Tantner, Universität Wien
16.15-17.00: Technologies of Dreaming, Victor Gruen and the Shopping Mall. Anette Baldauf, Akademie der bildenden Künste Wien
17.30-18.15: Speaking Freely in the Stack. On Critical Media Infrastructures. Rory Solomon, The New School for Design, New York
18.30-19.15: Setting Standards. Christian Ganahl, Neutrik AG, Liechtenstein
In Kooperation mit der Forschungsgruppe Mediologie@Wien und dem Institut für Wissenschaft und Kunst -IWK
Film als Loch in der Wand: Kino und Geschichte bei Siegfried Kracauer, hrsg. von Drehli Robnik, Amália Kerekes & Katalin Teller bei turia+kant, geht auf eine Tagung zurück und in einer Theorie-Revue auf. Zu Kracauers filminfiltrierter Soziologie, Geschichtstheorie, Kulturkritik und Politik der nonsolution treten elf dem Loch-Buch affine Tiller-Girls´n´Boys an: jeweils mit Lieblings-Krac-Stelle, Kurzclip und einigen Sätzen. Es kommt vom Kino und denkt durch die Dinge, dass es kract!
Dennis Göttel, Film- und Medienwissenschaftler, Braunschweig
Karin Harrasser, Kulturwissenschaftlerin, Linz
Amália Kerekes, Germanistin, Budapest
Siegfried Mattl, Zeithistoriker, Wien
Nia Perivolaropoulou, Filmwissenschaftlerin, Essen/Paris
Drehli Robnik, Filmtheoretiker, Wien
Heide Schlüpmann, Kinotheoretikerin, Frankfurt am Main
Lena Stölzl, Filmtheoretikerin, Wien
Chris Tedjasukmana, Film- und Medienwissenschaftler, Berlin
Katalin Teller, Kulturwissenschafterin, Budapest
Anke Zechner, Filmtheoretikerin, Braunschweig
Camino Verde ist - nach Statistiken der mexikanischen Bundesregierung - einer der gefährlichsten Stadtteile von Tijuana/Mexiko. Die KünstlerInnen oellinger/rainer und Stefan Wirnsperger haben gemeinsam mit BewohnerInnen Shakespeares Titus Andronicus ins gegenwärtige Mexiko verlegt und filmisch umgesetzt. Welche Ziele verfolgen künstlerische Interventionen dieser Art?
Hannah Rosa Oellinger, Künstlerin
Manfred Rainer, Künstler
Stefan Wirnsperger, Künstler
Tito Andrónico Camino Verde (A/MEX 2014), Hannah Rosa Oellinger, Manfred Rainer, Stefan Wirnsperger, 21 min
So erfolgreich und wandelbar die extreme Rechte, so überschaubar ist die kritische Rechtsextremismusforschung in Österreich. Die Autor_innen und Herausgeber_innen des soeben erschienen Buches Rechtsextremismus. Entwicklungen und Analysen erörtern, unter anderem, ihre Kritik an der Mainstream-Forschung und politische Gegenstrategien.
Stefanie Mayer, Politikwissenschafterin (Institut für Politikwissenschaft)
Matthias Falter, Politikwissenschafter (FIPU, Mitherausgeber)
Carina Klammer, Soziologin (FIPU, Mitherausgeberin)
Elke Rajal, Politikwissenschafterin (FIPU, Mitherausgeberin)
Bernhard Weidinger, Politikwissenschaft (FIPU, Mitherausgeber)
Forschungsgruppe Ideologien und Politiken der Ungleichheit (FIPU) (Hg.in): Rechtsextremismus. Entwicklungen und Analysen - Band 1. Wien: Mandelbaum, 2014.
Der mehrfach ausgezeichnete Film Macondo handelt vom elfjährigen tschetschenischen Jungen Ramasan, der früh Verantwortung für die Familie übernimmt und den rauen Alltag in einer Flüchtlingssiedlung bewältigen muss.
Sudabeh Mortezai, Drehbuchautorin und Regisseurin Macondo (Ö 2014)
Moderation: Robert Buchschwenter, Drehbuchforum Wien
Bei der Veranstaltung werden lediglich Ausschnitte gezeigt, der Film läuft ab 14.11. in den heimischen Kinos.
In Kooperation mit dem drehbuchFORUM Wien
In welchem Verhältnis stehen zionistische und antizionistische Linke im jüdischen Staat? Und wie beeinflusst die Geschichte der Israelischen Kommunistischen Partei oder der antizionistischen Matzpen aktuelle Positionierungen der Linken?
Stephan Grigat, Politikwissenschafter und Publizist
Stephan Grigat: Die Einsamkeit Israels. Zionismus, die israelische Linke und die iranische Bedrohung. Hamburg: Konkret, 2014
Eine Veranstaltung von Café Critique
Erst 2009 wurde damit begonnen, die Geschichte des Lagerkomplexes Strasshof, einem Durchgangslager für Zwangsarbeiter_innen, systematisch zu erarbeiten. Irene Suchy sammelte gemeinsam mit der Arbeitsgruppe Strasshof Fakten über die insgesamt sieben Lager und befragte Zeitzeug_innen. Die Recherche nach Art und Weise der Zwangsarbeit zeigte einen großen Kreis von Mittätern auf: 40ˈArbeitgeber in Wien, fast 200 in Niederösterreich, darunter Kloster- und fürstliche Betriebe, Land- und Kriegswirtschaft.
Irene Suchy, Ö1-Redakteurin, Verein Arbeitsgruppe Strasshof
In Kooperation mit Gedenkdienst
In ihrem Buch fragt Christine Klapeer nach dem widersprüchlichen Verhältnis von lesbischen Existenzweisen und der Institution Staatsbürgerschaft. Wie werden Sexualitäts-, Geschlechter- und Rassekonstruktionen in Staatsbürger_innenschaftskonzepten eingeschrieben und der Bürgerinnenstatus von lesbischen Existenzweisen entlang dieser Strukturkategorien modelliert, normiert und begrenzt?
Christine Klapeer, feministische Politikwissenschafterin, Wien
Respondenz: Karin Schönpflug, feministische Ökonomin, Institut für Höhere Studien
Moderation: Sabine Prokop, VfW
Klapeer, Christine M.: Perverse Bürgerinnen. Staatsbürgerschaft und lesbische Existenz. Bielefeld: transkript 2014
In Kooperation mit dem Verband feministischer Wissenschafterinnen
Anhand der Arbeit von maiz als Migrant_innen-Selbstorganisation werden Ansprüche und Widersprüche, die sich aus der Forderung nach Ermächtigung ergeben, aufgespürt: Wer definiert Ermächtigung und Selbstermächtigung im Rahmen der Erwachsenenbildung mit Migrant_innen? Kann Selbstermächtigung im neoliberalen Kontext zu einem Imperativ zu Selbstoptimierung werden?
Gergana Mineva, maiz - Autonomes Zentrum von & für Migrantinnen
In Kooperation mit der Österreichischen Gesellschaft für politische Bildung - ÖGPB und dem Institut für Wissenschaft und Kunst - IWK
Wird es in Zukunft genug Raum für unterschiedliche Formen von Gemeinschaft geben? Freiräume als urbane Treffpunkte und für Bewegung und Sport sollten Bestandteil zukünftiger Planung sein, ebenso wie wohnungsbezogene Freiräume für Subsistenz und Spiel und die Straße als Lebensraum.
Doris Damyanovic, Landschaftsplanerin, Boku Wien
Daniel Glaser, Architekt, Autor der Forschungsarbeit "Freie Räume"
Thomas Proksch, Landschaftsplaner, Büro Land in Sicht
Moderation: Heide Studer, Verein Wirbel
In Kooperation mit Wirbel - Institut für feministische Forschung und Praxis
Die erstmalige Ausschreibung des "Critic in Residence"-Programms von studio das weisse haus, in Kooperation mit der Zeitschrift EIKON, gibt Anlass, über die Rolle des kritischen Schreibens für zeitgenössisches Kunstschaffen, Fragestellungen der Kunstkritik und ihre gesellschaftliche Rückbindung zu diskutieren. Die Erweiterung des Programms von studio das weisse haus soll der zentralen Rolle von Kunstkritik gerecht werden: als Impulsgeberin und Reflexionsebene durch die Schaffung von Öffentlichkeit.
Katharina Brandl, Projektkoordinatorin, das weisse haus
Luisa Grigoletto, Kunstkritikerin und Critic in Residence, studio das weisse haus
Miriam Kathrein, Kunsttheoretikerin, Kuratorin
Nina Schedlmayer, Kunstkritikerin, profil
Moderation: Moussa Kone, Künstler, Gründer ACA - Art Critics Award
In Kooperation mit studio-das weisse haus und EIKON-Internationale Zeitschrift für Photographie und Medienkunst
Veranstaltung in englischer Sprache
Die Arbeitstagung Gestaltung / Kunst / Bildung fragt nach Spielräumen für Bildungsprozesse in den künstlerischen Lehramtsstudien. Ausgehend von der These, dass Bildungsprozesse von mehreren pluralen, heterogenen, vielleicht auch widerstreitenden Praktiken erschlossen werden, fokussiert die Tagung die künstlerische, die gestalterische und die kunstpädagogische Praxis. Sie ist somit den spezifischen bildungspolitischen Impulsen dieser drei Praxisfelder auf der Spur und fragt nach deren Differenzen sowie möglichen Synergien.
Workshop künstlerische Praxis: Univ.-Prof. Mag. Martin Beck, Wien / New York
Workshop gestalterische Praxis: Univ.-Prof. Mag. Christoph Kaltenbrunner, BSc., Wien
Workshop kunstpädagogische Praxis: Prof.in Dr.in Tanja Wetzel, Kassel
Veranstaltet von Lisbeth Freiß, Anna Pritz und Elisabeth Sattler, Institut für das künstlerische Lehramt, Akademie der bildenden Künste Wien
Die Geschichte von SS-Angehörigen, die in nationalsozialistischen Konzentrationslagern tätig waren, wurde bisher nur lückenhaft untersucht. Ein Forschungsprojekt am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien widmete sich dieser historiographischen Leerstelle der Täter_innengeschichte am Beispiel des KZ-Komplexes Mauthausen, der in seiner Endphase über den höchsten Personalstand im gesamten KZ-System verfügte.
Magdalena Frühmann, Historikerin, FWF-Projekt Die Lager-SS Mauthausen
Christian Rabl, Historiker, FWF-Projekt Die Lager-SS Mauthausen
In Kooperation mit Gedenkdienst
Rund um die Schule werden diverse Programme und Maßnahmen zur Bekämpfung von Aus- und Bildungsabbrüchen junger Menschen betrieben. Wie ist es im Schulsystem um die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Akteur_innen bestellt? Welche Professionsgruppen spielen welche Rolle? Wieviel und welche Sozialarbeit braucht die Schule der Zukunft?
Rupert Corazza, Bildungswissenschafter, Stadtschulrat Wien
Andrea Fraundorfer, Bildungswissenschafterin, Bundesministerium für Bildung und Frauen
Johanna Coulin-Kuglitsch, Sozialarbeiterin und Supervisorin, FH Campus Wien
Moderation: Josef Bakic, Erziehungswissenschafter, kriSo / FH Campus Wien
In Kooperation mit KriSo - Kritische Sozialarbeit
Seit es Tonfilm gibt, folgt die Verbindung von Bild und Ton dem Gebot des Synchronismus und der Verständlichkeit. Unter allen akustischen Ereignissen, die eine Tonspur versammelt, sind es die menschliche Stimme und das, was sie sagt, die deutlich gehört werden sollen. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich der Workshop mit den Potenzialen der Stimme: mit ihrer irreduziblen Differenz zur artikulierten Rede oder der prinzipiellen Unvereinbarkeit von Bild und Ton am Ort des Kinos.
10.00 - 13.00 Workshops: - Einschreibung der Grundschicht - Forderung des Takts
14.30 - 19.30 Vorträge:
Tobias Hering, Filmkurator und Publizist, Berlin
Lisa Akervall, Institut für Filmwissenschaft, FU Berlin
Stefan Nowotny, Philosoph, Goldsmith College, London
In Kooperation mit dem TFM
Brandon LaBelle's artistic work explores questions of social life and cultural narratives, using sound, performance, text and sited constructions. His new book Lexicon of the Mouth: Poetics and Politics of Voice and the Oral Imaginary surveys the oral cavity as the central channel by which self and surrounding are brought into relation.
Brandon LaBelle, artist, writer, Bergen Academy of Art and Design, Norway
Brandon LaBelle, Lexicon of the Mouth: Poetics and Politics of Voice and the Oral Imaginary. Bloomsbury Academic, London 2014
Post-lecture discussions lead with:
Ricarda Denzer, artist, Universität für angewandte Kunst, Wien
Keiko Uenishi, artist, doctoral candidate, PhD-in-Practice, Akademie der Bildenden Künste Wien
Co-presented by Öh-Doktorate der Akademie der Bildenden Künste Wien and TransArts of the Universität für Angewandte Kunst, Wien.
Veranstaltung in englischer Sprache
Vortrag und Diskussion - ÖhAk-Dok-Pot 1
Brandon LaBelle's artistic work explores questions of social life and cultural narratives, using sound, performance, text and sited constructions. His new book Lexicon of the Mouth: Poetics and Politics of Voice and the Oral Imaginary surveys the oral cavity as the central channel by which self and surrounding are brought into relation.
Brandon LaBelle, artist, writer, Bergen Academy of Art and Design, Norway
Brandon LaBelle, Lexicon of the Mouth: Poetics and Politics of Voice and the Oral Imaginary. Bloomsbury Academic, London 2014
Post-lecture discussions lead with:
Ricarda Denzer, artist, Universität für angewandte Kunst, Wien
Keiko Uenishi, artist, doctoral candidate, PhD-in-Practice, Akademie der Bildenden Künste Wien
Co-presented by Öh-Doktorate der Akademie der Bildenden Künste Wien and TransArts of the Universität für Angewandte Kunst, Wien.
Veranstaltung in englischer Sprache
Im „Manifest für Cyborgs“ identifiziert Donna Haraway die abendländischen Denktraditionen immanenten Dualismen als zentralen Bestandteil der Logiken und Praktiken der Herrschaft über all jene, die als ‚Andere‘ konstituiert werden. Inwieweit kann die Figur der Cyborgs bei Haraway wie auch in Entwürfen der queer_feministischen Science Fiction „einen Weg aus dem Labyrinth der Dualismen weisen“?
Dagmar Fink, Literatur- und Kulturwissenschafter_in
Moderation, Sabine Prokop, VfW
In Kooperation mit dem Verband feministischer Wissenschafterinnen
Wer lebt wo? Wird die Zugänglichkeit zum Lebensraum Stadt durch den sozioökonomischen Hintergrund bestimmt oder gibt es tatsächlich eine Wahlmöglichkeit des Wohnortes? Die Verortung von Menschen in bestimmten Stadtteilen oder Wohnbauten scheint fix zu sein, eine vertikale Segregation in neu errichteten Wohnbauten wird sichtbar.
Raimund Guttmann, wohnbund:consult
Bettina Köhler, Stadtforscherin
Irmi Vogelmayer, Soziologin
Moderation: Sonja Gruber, Verein Wirbel
Kooperation mit Wirbel - Institut für feministische Forschung und Praxis
Donnerstag, 13. November
19.00: Frauenzimmer (D 2010), R: Saara Aila Waasner, 74 Min
Portrait sexarbeitender Großmütter. Wie organisieren sie sich im Beruf? Was verändert sich mit fortschreitendem Alter?
20.30: Sexworker_innen in Österreich
Zwischen moralischer Verdammung und politischer Funktionalisierung, zwischen Viktimisierung und Selbstermächtigung.
Diskussion mit:
Christine Nagl, Beratungsstelle PiA in Salzburg
Helga Amesberger, Autorin Sexarbeit in Österreich.
AktivistInnen der Kampagne „Lieber Rotlicht statt Blaulicht!“
22.00: Strich (Ö 1980), Projektgruppe Videoschluchten: Ruth Leder, Karin Jahn, Ursula Deniflee, 50 Minuten.
Drei feministische Filmemacherinnen näherten sich Sexarbeiter_innen in einem Stundenhotel mit der Kamera.
Filmvorführung in Anwesenheit von Karin Jahn
Freitag, 14. November
19.00: Collateral Damage: Sex Workers and the Anti-Trafficking Campaigns. Auszüge aus den Videoarbeiten work in progress von Carol Leigh (AKA Scarlot Harlot)
US-Amerikanische Hilfs- und Präventionsprogramme arbeiten nur mit Projektträgern zusammen, die sich klar für die Kriminalisierung von Sexarbeit aussprechen. Kampagnen gegen „Human trafficking“ dienen oft der Entrechtung von Sexworkern, nicht ihrem Schutz.
19.30: Politiken der Sexarbeit und Politiken der Migration. Globale Strategien der Entrechtung?
21.00: Las estrellas de la línea (Railroad All Stars) (Guatemala, ES 2006), R: Chema Rodríguez, 90 Min.
Um gegen allgegenwärtige Morde, Gewalttaten und Polizeischikanen zu protestieren, gründen Sexarbeiterinnen in Guatemala ein Fussballteam, das sich aufmacht, nicht nur die Polizistinnen zu besiegen.
In Zusammenarbeit mit der Kampagne „Lieber Rotlicht statt Blaulicht!“ des Stuwerkomitees.
Nach Jahren der Euphorie für eine private Kunstförderung folgt Ernüchterung: Fälle wie die der BAWAG Foundation, der Sammlung Essl und der Generali Foundation werfen die Frage auf, wie nachhaltig das Engagement von Privatpersonen und Unternehmen für die Kunst ist. Die Idee des Rückzugs staatlicher Zuwendungen zugunsten privater Player muss vor diesem Hintergrund neu diskutiert werden.
Sabeth Buchmann, Kunsthistorikerin, Akademie der bildenden Künste Wien
Dieter Bogner, Museumsplaner
Elisabeth Hakel, Abgeordnete zum Nationalrat, Kultursprecherin, SPÖ
Beate Meinl-Reisinger, Abgeordnete zum Nationalrat, Kultursprecherin, NEOS
Eva Maria Stadler, Kuratorin, Universität für angewandte Kunst
Moderation: Martin Fritz, Kurator
„Arabischer Frühling“, „Gezi-Park“, „Maidan“ stehen für Proteste, die auch durch repräsentative Plätze symbolisiert wurden. Steht der örtliche Zusammenhang für eine Neufassung der Agora, des Versammlungsortes in der Polis? Diesen Aufständen folgte zumeist eine autoritäre Herrschaft, die an den Bonapartismus des 19. Jahrhunderts gemahnt. Was kann politische Bildung daraus lernen?
Hakan Gürses, Österreichische Gesellschaft für politische Bildung - ÖGPB
In Kooperation mit der ÖGPB und dem IWK
Im aktuellen Arbeitsprogramm der österreichischen Bundesregierung wird die steuerliche Absetzbarkeit von Kunst angekündigt. Eine Maßnahme, auf die manche schon lange warten, die anderen Sorgen bereitet. Wer profitiert davon, für wen wird das zum Nachteil?
Michael Böheim, WIFO
Daniela Koweindl, IG Bildende Kunst
Werner Rodlauer, WKO, artmagazine
Gabriele Senn, die Galerien
Michael Wimmer, EDUCULT
Moderation: Paul Stepan, Eurozine
Wie leben Menschen mit der Schuld, sich an Massenmorden, wie dem Holocaust, beteiligt zu haben? Anhand von Briefwechseln und archivierter Dokumente der Gefängnisseelsorge mit NS-Tätern werden die Theologie und Praxis der Sündenvergebung in der Nachkriegszeit untersucht. Diese bewirkten keine moralische Erneuerung der NS-Funktionäre, sondern legitimierten das Verdrängen.
Katharina v. Kellenbach, Religionswissenschafterin, St. Marys College, USA
Moderation: Birge Krondorfer, Philosophin, Frauenhetz
In Kooperation mit Frauenhetz
Nach mehr als einem Jahr der Präsidentschaft Hassan Rohanis soll ein Blick auf die Realität im Iran geworfen werden: Was ist geblieben von den „Reformversprechen“? Was ist der Stand des Atomprogramms und der Verhandlungen mit dem Westen? Welche Rolle spielt die Situation in Syrien und im Irak für die regionale Expansion des iranischen Regimes?
Hiwa Bahrami, Autor, Demokratische Partei Kurdistan-Iran
Saba Farzan, Publizistin, Stand for Peace
Stephan Grigat, Autor, STOP THE BOMB
Moderation: Helmar Dumbs, Die Presse
Eine Veranstaltung von STOP THE BOMB
Medien sind mehr als Kommunikationsmittel: Sie produzieren Wissensformen, Rechtsnormen, Verhaltensweisen und schließlich auch Mediennutzer_innen. Zu Recht rückt deshalb in vielen Fachrichtungen die Medialität selbst als Forschungsgegenstand in den Fokus. Wie können die verschiedenen Ansätze, Medien zu denken, sichtbar gemacht werden?
Donnerstag, 30. Oktober, 10.00 – 18.00
10.00 Keynote Eva Horn: Medium Literatur. Perspektiven einer mediologischen Literaturwissenschaft
11.00-11.30 Kaffeepause
11.30-12.30 Panel I: E.T.A. Hoffmanns Medien
Rita Stiglbauer: Privatbriefe in Hoffmanns „Der Sandmann“ als typisches Beispiel von Medialität um 1800
Nathalie Entringer: Das Fernrohr in den hoffmannschen Erzählungen
Benedikt Rupp: „Der goldene Topf“ Ein Märchen aus der wirklich neuen Zeit
12.30-14.00 Mittagspause
14.00-15.00 Panel II: Die Bibliothek als Medienraum
Albert Gruber: Lehrs „Bibliothek der Gnade“ zwischen Mythos, Realität und Utopie. Eine medien- und motivtechnische Verortung im Bibliotheksdiskurs
Gergana Ivanova: Die Bibliothek als Seismograf der Gesellschaft (am Beispiel von Arno Schmidts „Die Gelehrtenrepublik. Kurzroman aus den Roßbreiten“)
Alexandra Tamandl: Literaturrecherche digital und analog. Parallelen zwischen Suchmaschinen und dem Bibliothekspersonal im „Mann ohne Eigenschaften“
15.00-15.30 Pause
15.30-16.30 Panel III: Theorien des Medialen
Thomas Assinger: Fernsehen 1968. Zur Medialität von Medienkritik.
Georg Eckmayr: Zwischen Bild und Handlung
Hanna Hamel: Mittel der Gedanken und Medium der Natur Herders Medienbegriff zwischen Mensch und Natur
16.30-17.00 Pause
17.00 Keynote Arndt Niebisch: Geister des Weltverkehrs. Kleist, Verne und Hegel
18.00 Empfang
Freitag, 31. Oktober, 10.30 – 16.00
10.30-11.30 Panel IV: Medien der Moderne
Hanna Grabenberger: Vergleich von Raoul Hausmanns Gedicht „fmsbw“ und Marcel Duchamps Reproduktion der „Mona Lisa“
Erik Born: Durchs Spektrum denken. Elektromagnetische Wellen als Denkfiguren der Intermedialität
11.30-12.30 Keynote Katharine Sarikakis: What matters? „doing" media governance with ignorance
12.30-14.00 Mittagspause
14.00-15.00 Panel V: Kino als Medium
Ulla Bartel: Koordinatenverlust im Kino Medialität und Wahrnehmungsveränderungen in den Histoire(s) du Cinéma
Johannes Hainzl: Hartmann von Aue als Filmregisseur Höfische Literatur im Kontext imaginativer Visualisierung
Julia Haugeneder: Die nicht enden wollende Aktivität. Zum Verhältnis von Kino und Videoinstallationen – Kracauer-Benjamin-Groys.
15.00-15.30 Pause
15.30-16.30 Panel VI: Die Zukunft der MedienClaus Celeda: Nur ein Spiel(?) – Das digitale Spiel als Kulturmedium
Angelika Fürst: Das Smartphone-Verhalten der österreichischen Jugend: Wer kontrolliert wen? Wann wird die Nutzung zur Sucht?
Vanessa Hannesschläger: „Langzeitarchivierung“. Gedanken zum Verhältnis von Archiv und Internet
Eine Interdisziplinäre Nachwuchstagung des Netzwerks Mediologie@Wien
Integration durch Sport hat in Österreich unterschiedliche Formen angenommen. Die traditonellen Sportvereine von Minderheiten sind aus dem österreichischen Sportgeschehen nicht mehr wegzudenken. Im Laufe der Zeit hat Integration durch Sport jedoch noch ganz andere Formen angenommen. Doch welche Sportstrukturen fördern Integration, welche verhindern sie? Diese Fragen werden anhand von Praxisbeispielen zum Thema diskutiert.
Emese Dörfler-Antal, Eisschnellläuferin, Eventorganisatorin
Blaško Papić, Kultur- und Sportverein Zagreb
Alexander Schneider, Caritas Wien - Käfig League
Christoph Witoszynskyj, Institut für Kinderrechte und Elternbildung
Moderation: Angela Wieser, Initiative Minderheiten
In Kooperation mit der Initiative Minderheiten
Seit der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen werden Ansprüche von Selbstbestimmung und Teilhabe von Personen mit Unterstützungsbedarfen verstärkt diskutiert, gegenwärtige Angebote der Sozialen Arbeit und Behindertenhilfe neu bewertet. Welche sozialpolitischen und sozialarbeiterischen Aspekte ergeben sich angesichts der Auswirkungen dieser Entwicklung auf Unterstützungsleistungen für Menschen mit besonderen Bedürfnissen?
Doortje Kal, Projekt zur Förderung der sozialen Integration psychiatrieerfahrener Menschen, Niederlande
Christian Moritz, Sozialarbeiter, Verein LOK – Leben ohne Krankenhaus
Marianne Schulze, Monitoringausschuss zur Umsetzung der UN-Konvention
Moderation: Elisabeth Hammer, Sozialarbeiterin, Ökonomin, kriSo / neunerhaus
In Kooperation mit KriSo - kritische Sozialarbeit
Zwei neue Projekte versuchen, die sich verschärfende Krise der Publikationsindustrie zu nutzen, um zukünftige Formen der Veröffentlichung zu erproben: Kamion (http://diekamion.org) ist eine Zeitschrift für politische Theorien und nützliche Nachrichten aus dem Alltag von Prekarisierung und Krise mit Redaktionen in Wien, Zürich und Berlin. Das neue eipcp-Projekt transversal texts (http://transversal.at/) besteht aus einem trans-lokalen Blog, aus dem multilingualen Webjournal transversal und einer experimentellen Site zur Veröffentlichung von Büchern und E-Books in mehreren Sprachen.
Patricia Köstring, Niki Kubaczek, Isabell Lorey, Gerald Raunig und andere Auto_rInnen und Redaktionsmitglieder beider Projekte
In Kooperation mit eipcp
Macht ist ein populärer Begriff, der für die Wirkmächtigkeit einer Person oder Personengruppe steht. Auch Ermächtigung wird in diesem Sinne verstanden. Wie wirken sich unterschiedliche Machtkonzepte auf die politische Erwachsenenbildung aus? Wie werden Ermächtigungskonzepte politisch umgesetzt? Die Vortragende geht anhand von Praxisbeispielen diesen Fragen nach und plädiert für einen kritischen Umgang mit dem Machtbegriff.
Stefanie Wöhl, Institut für Internationale Entwicklung, Universität Wien
In Kooperation mit ÖGPB und dem IWK
Die Stadt als Unternehmen, Marktorientierung, Kommodifizierung von öffentlichem Raum und urbanem Lifestyle und spekulative Finanzinstrumente zeichnen neoliberale Stadtplanung aus - auch in Wien. Was wären Alternativen zu Public Private Partnership-Schulbau, fehlenden Regulierungsinstrumenten, zur Propagierung von Luxuswohnungen, zu Imperativen totaler Sicherheit und Verdrängungstendenzen?
Gabu Heindl, GABU Heindl Architektur, ÖGFA - Österreichische Gesellschaft für Architektur
Respondenz: Siegfried Mattl, Zeithistoriker, Ludwig Boltzmann Institut für Geschichte und Gesellschaft
Wien wächst. Diese Entwicklung schlägt sich auch in verstärkter Wohnbautätigkeit, in hohen Bebauungsdichten oder dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs nieder. Die neue Reihe „Verdichtungsgespräche“ stellt Folgen von Verdichtung im urbanen (Lebens-)Raum zur Diskussion.
Wo finden Gärten und urbane Landwirtschaft Platz? Kann die Stadt weiterhin ein Ort der Lebensmittelproduktion bleiben, und wie soll mit den gegenläufigen Trends "Mehr Gärtnern" und "Weniger Platz" umgegangen werden?
Franziskus Forster, AgrarAttac
Susanne Staller, Landschaftsplanerin
Moderation: Rita Mayrhofer, Verein Wirbel
Kooperation mit Wirbel - Institut für feministische Forschung und Praxis
Die bis in die letzten Winkel ausgeleuchtete Erde überrascht die Gutunterrichteten täglich mit unverplanbaren Eskapaden: Die Sinne zu schärfen für Phänomene, die im Sog der Plausibilität unkenntlich sind, das Überraschende, bringt weitaus mehr Ertrag als die Erhöhung des Reflexionsgrads und des Informationsaufkommens. Die Erde erschließt sich allein dem fremden Blick – eine alte tumultuarische Einsicht.
Karin Harrasser, Kulturwissenschafterin, Linz
Schuldt, Dichter, Künstler, Hamburg
Peter Strasser, Autor und Philosoph, Graz
Moderation: Frank Böckelmann, Dresden, und Horst Ebner, Wien, Redaktion TUMULT
Anna Fox setzt sich in ihrer Diplomarbeit mit der Veränderung der persönlichen Lebenswelten von Care-Migrantinnen aus der Slowakei auseinander, die in Österreich in der 24-Stunden-Betreuung tätig sind. Besonderes Augenmerk wird dabei auf ihre soziale Einbettung, Fürsorge-Arrangements und die geschlechterspezifische Arbeitsteilung im eigenen Haushalt und im familiären Umfeld gelegt.
Anna Fox, Absolventin des Diplomstudiums Internationale Entwicklung
Moderation: Sabine Prokop, VfW
In Kooperation mit dem Verband feministischer Wissenschafterinnen
Der Semesterschwerpunkt der Reihe Geh Denken! widmet sich der Geschichte und Erinnerung an ˈvergessene Lagerˈ und Aspekten von Lager- und Täter_innengeschichten, die in der Öffentlichkeit wenig beachtet wurden und derzeit Gegenstand historischer Forschungen sind.
Das Wissen um den massiven Einsatz von Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen auf den Baustellen, im Betrieb sowie in den Produktionsstätten innerhalb der Flaktürme fehlt ebenso wie ein öffentliches Bewusstsein für diesen Aspekt der NS-Stadtgeschichte. Ute Bauer-Wassmann leitet das Projekt Fundort Flakturm zur Dokumentation der historischen Überreste im Inneren des Turmes im Augarten.
Ute Bauer-Wassmann, Interdisziplinäres Forschungszentrum Architektur und Geschichte
In Kooperation mit Gedenkdienst
Seit 2012 wird in Europa die Gesamtbevölkerung biometrisch-fotografisch erfasst. Diese Daten landen auf einem Chip, der sich auf dem Reisepass befindet. Wo werden die biometrischen Fotografien archiviert und was geschieht mit den Daten, was kann mit ihnen gemacht werden? Gibt es technische Möglichkeiten und den politischen Willen, solche höchstpersönliche Daten wieder unter die Kontrolle der Zivilgesellschaft zu bringen?
Harry Buchmayr, Abg. NR, Bereichssprecher Datenschutz, SPÖ
Christoph Musik, Forschungsprojekt: Verdaten. Klassifizieren. Archivieren, ÖAW
Hans G. Zeger, ARGE Daten
Eva Souhrada-Kirchmayer, Datenschutzbeauftragte des Europarats
Albert Steinhauser, Justizsprecher, Abg. NR, die Grünen
Hans G. Zeger, ARGE Daten
Moderation: Robert Waldl, Künstler
Niederschwellige Unterstützungsangebote für Menschen, die von illegalen Drogen abhängig sind, gelten als zentrales Merkmal einer szenenahen und akzeptanzorientierten Drogenarbeit. Um gesellschaftlichen Ausschließungs- und Kriminalisierungstendenzen sowie polarisierenden öffentlichen Debatten entgegenzutreten, ist Soziale Arbeit stetig herausgefordert, ihre fachlichen Prinzipien zu konkretisieren und zu realisieren.
Martin Busch, Psychologe, Gesundheit Österreich GmbH
Fabian Grümayer, Sozialarbeiter, initiative drogenkonsumraum (i-dk), Wien
Daniela Rauch-Chico Rodriguez, Sozialarbeiterin, „Ex und Hopp“, Dornbirn
Siggi Reiss, Suchtberater, HeGeBe Substitutionsambulanz Grüne Straße Frankfurt
Moderation: Marc Diebäcker, Politikwissenschafter, kriSo / FH Campus Wien
In Kooperation mit Kriso – Kritische Sozialarbeit
NACHFOLGENDE VERANSTALTUNG WIRD AUF DEN 15. DEZEMBER VERSCHOBEN !!!!
Ein gemeinsames ‚Wir‘ mutierte im neoliberalen Kontext zu einer suspekten Praxis von Verein-nahmung und Glättung der Unterschiede. Wie lassen sich im spezifischen Feld der „Kulturberufe“ Kooperationen und Konkurrenzen verknüpfen? FC Gloria - Frauen Vernetzung Film setzt sich für die Interessen von Frauen in der österreichischen Filmbranche ein.
Ulli Weish, Medien- und Kommunikationswissenschafterin, Universität Wien
Moderation: Wilbirg Brainin-Donnenberg und Nike Glaser Wieninger, FC GLORIA Frauen Vernetzung Film
In Kooperation mit FC GLORIA Diskussionssalon
Veranstaltung nur für Frauen!
The Seattle- and Amsterdam-based design studio Graypants was founded by practising architects. They develop conceptual ideas and collaborate on special aspects of projects. With the transformation of a detached garage from a cluttered storage space in Washington into an airy waterfront retreat they won the Residential Architecture Design Award in 2014.
Seth Grizzle, Designer, Graypants Seattle
Jonathan Junker, Designer, Graypants Seattle
Veranstaltung in englischer Sprache
Viele Gesetze werden von Architekt_innen als Limitierung verstanden. Wie sieht die Beziehung zwischen der juristischen Rahmung, Landspekulation und dem Recht auf Stadt aus? Anhand der jüngeren Geschichte Zagrebs analysiert Sekulic die Gesetzgebung als einen Ort für ein erneuertes Engagement der Architektur mit der Gesellschaft, der nicht der Technokratie oder der Industrie überlassen werden darf.
Dubravka Sekulić, Architektin und Autorin
Vortrag in englischer Sprache
In Kooperation mit Expanded Design
Mit der Organisation von Events konnte das legendäre New Yorker Institute for Architecture Urban Studies von 1967 bis 1985 die Architekturdebatte prägen und tat sich letztlich als Gatekeeper - auch für österreichische Architekt_innen - hervor. Inwieweit wurden Gossip und Glamour produktiv gemacht, um zur Starkultur in der Architektur beizutragen?
Kim Förster, Architekturtheoretiker, ETH Zürich
In Kooperation mit Expanded Design
Mit einem Überraschungsfilm verabschiedet sich kinoki in die Sommerpause. Feministische Rebellinnen kämpfen im New York der 1980er Jahre gegen patriarchale Verhaltensweisen und für die Gleichberechtigung der Frau. „Thematisch ungewöhnliche, fantasievolle und flüssige Untergrundagitation, die allerdings weitgehend nicht mehr als Schlagworte und Phrasen bietet und mit einem fragwürdigen Aufruf zur Gegengewalt endet“ (Lexikon des Internationalen Films).
Der jüdische Sportklub Hakoah wurde 1909 als Signal eines steigenden national-jüdischen Selbstbewusstseins in Wien gegründet. Durch die Auslöschung dieses Vereins nach dem ‚Anschluss‘ Österreichs an das Deutsche Reich fand seine enorme Erfolgsgeschichte ein jähes Ende. Nach der gewaltsamen Zerstörung der Infra- und Mitgliederstruktur konstituierte sich der Verein 1945 neu und kehrte erst knapp 100 Jahre nach seiner Gründung an seine frühere Wirkungsstätte im Wiener Prater zurück.
Susanne Helene Betz, Historikerin, Schiedsinstanz für Naturalrestitution, Allgemeiner Entschädigungsfonds
Monika Löscher, Kommission für Provenienzforschung, KHM
In Kooperation mit Gedenkdienst
“Kreativität” ist ein zentraler Begriff des kapitalistischen Wirtschaftssystems geworden. Gerade im Bereich der Bildung entstehen neue Anforderungen, mit denen der Begriff der Kreativität verbunden sind. Sozialwissenschafter_innen und Kunsttheoretiker_ innen haben die These formuliert, dass sich in den letzten Jahrzehnten Beuys’ emanzipatorische Proklamation, der zufolge jede/r ein/e Künstler_in sei, zu der Direktive hin verschoben habe: “Sei ein/e Künstler_in!”
Andrea Hubin, Kunsthistorikerin, Kunstvermittlerin
Klaus Neundlinger, Philosoph und Wissensökonom
Christoph Urwalek, Künstler, Akademie der bildenden Künste Wien
Moderation: Barbara Mahlknecht, Akademie der bildenden Künste Wien
DIE BUCHPRÄSENTATION Klassenproduktion – Fernsehen als Agentur des Sozialen MUSS KRANKHEITSBEDINGT LEIDER ABGESAGT WERDEN
Fernsehen lässt sich als eine gesellschaftliche Agentur beschreiben, die damit beschäftigt ist, soziale Differenz zu problematisieren und in eigensinniger Weise evident zu machen. Doch Fernsehen ›vermittelt‹ nicht nur soziale Differenzen in Bild, Ton und genrespezifischen Ausformulierungen. Es lässt soziale Unterscheidungen zugleich entstehen, bewirkt und ‚bearbeitet’ sie und macht sie gesamtgesellschaftlich adressierbar. Umgekehrt geht es dort, wo Fernsehen problematisiert wird, das zeigen die Beiträge in diesem Buch, immer auch um weitreichende sozioökonomische und politische Kämpfe, die auf gesellschaftliche Teilhabe zielen und in Form von Klassendifferenzen wirksam werden.
Andrea Seier, Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft
Thomas Waitz, Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft
In Kooperation mit tfm | Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Universität Wien
Auch im Land der „Gleichheit und Brüderlichkeit“ gibt es Diskriminierung aufgrund von Herkunft, Hautfarbe und Religionszugehörigkeit. Vor allem Antisemitismus und eine hoch problematische Politik gegen Roma haben in letzter Zeit für Schlagzeilen gesorgt. Wie sieht im Vergleich hierzu die Situation in Österreich aus und welche Gegenmaßnahmen – gerade auch von zivilgesellschaftlicher Seite – werden in den beiden Ländern jeweils ergriffen?
Alexander Emanuely, Theodor Kramer Gesellschaft
Pia Ettenauer, ZARA
Jérôme Segal, Wissenschaftshistoriker
Moderation: Irene Brickner, Der Standard
Als visuelles Gedächtnis von sozialen und gestalterischen Prozessen zeitgenössischer Metropolen zieht das Projekt „ImaRginäre Städte“ einen Vergleich zwischen Lateinamerika und Europa. „Villa el Salvador“ entwickelte sich von einer 1970 entstandenen illegalen Besiedelung zu einem seit 1983 anerkannten Bezirk Limas, in dem selbstorganisierte Nachbarschaftshilfe lebenswichtig ist. Bei Besetzungen in Wien sind wirtschaftliche Gründe nachrangig, viel mehr geht es um die gemeinschaftliche Organisation alternativer Lebensentwürfe.
Gabu Heindl, Architektin, Stadtforscherin, Akademie der bildenden Künste Wien
Christian Kravagna, Kunsthistoriker, Akademie der bildenden Künste Wien
Karla Villavicencio, Künstlerin, Architekturtheoretikerin
Martin Pell, Psychologe, Wagenplatzbewohner
Moderation: Tom Waibel, Philosoph, Wiener Kunstschule
ImaRginäre Städte (A 2013), Buch und Regie: Karla Villavicencio. Filmkonzept Karla Villavicencio und Javier Luque, OVmdU
Die ausgeprägte soziale Segregation durch das österreichische Schulsystem ist seit langem bekannt und Gegenstand von Kritik. Wie setzt sich diese soziale Selektion für jene fort, die es trotz aller Schwierigkeiten bis zur Universität geschafft haben und das erlangte Wissen auch in einem wissenschaftlichen Beruf umsetzen wollen? Reflexionen zum Thema soziale Herkunft, Wissenschaft und Feminismus aus der Sicht einer „Arbeitertochter“ und prekären Wissenschafterin.
Elisabeth Malleier, Historikerin, Wien
Einleitung von Maria Maiss, FH St. Pölten
Bildungsungleichheiten werden auf verschiedene Arten legitimiert und kritisiert, insbesondere durch Bezug auf Gleichheits- und Gerechtigkeitsvorstellungen. Eine Diskussion zwischen Gerechtigkeitstheorien und praxis- und diskursanalytischen Ungleichheitsperspektiven soll angeregt werden.
Freitag, 23. Mai
15.00: Begrüßung
15.15: Implizite Normativität
Markus Rieger-Ladich, Erziehungswissenschafter, Universität Tübingen
16.30: Herrschaft analysieren, kritisieren oder entüben? Überlegungen zu ein paar gar nicht so feinen Unterschieden
Ruth Sonderegger, Philosophin, Akademie der Bildenden Künste Wien
18.00: Die Materialität der Anerkennung in der Schule. Eine praxissoziologische Perspektive
Thomas Alkemeyer, Sportsoziologe, Universität Oldenburg
Thomas Pille, Sport- u. Kulturwissenschafter, Universität Oldenburg
19.15: Chancen, Potentiale, Talente. Gleichheit und Gerechtigkeit im zeitgenössischen Bildungsdiskurs
Tobias Peter, Soziologe, Universität Freiburg
Samstag, 24. Mai
10.00: Moderne Bildungsanforderungen und Technologien des Selbst.
Stefan Vater, Verband Österreichischer Volkshochschulen
11.15: Macht als catch-all-Begriff. Zur Kritik poststrukturalistischer Ansätze zu Bildung und Gerechtigkeit
Krassimir Stojanov, Bildungsphilosoph, Universität Eichstätt-Ingolstadt
14.00: Chancen zulassen? Bildungswissenschaftliche Perspektiven auf universitäre Zulassungsverfahren – im Rekurs auf Lektüren Michel Foucaults und Pierre Bourdieus
Elisabeth Sattler, Kunst- u. Kulturpädagogin, Akademie der bildenden Künste Wien
Susanne Tschida, Bildungswissenschafterin, Universität Wien
15.15: Eine diskurs- und machtanalytische Rekonstruktion von Subjektivierungs-prozessen an den Schnittstellen schulischer Selektion
Christiane Faller, Erziehungswissenschafterin, Universität Hannover u. Bielefeld
16.30: Die Professionalisierung von Lehrer_innen mit dem Schwerpunkt auf Prä- und Intervention von Early School Leaving. Eine qualitative Typologie der Habitus-Feld-Konstellationen
Erna Nairz-Wirth, Erziehungswissenschafterin, WU Wien
In Kooperation mit dem Institut für Wissenschaft und Kunst - IWK
Welchen Stellenwert haben visuelle Eindrücke der Besucher_innen von Gedenkstätten wie Auschwitz-Birkenau oder Mauthausen für das deutende Verstehen der Vergangenheit? Die semiotische Kraft dieser Orte ist heute eine Ausdrucksfläche für universale und partikulare Bildnarrative. Halböffentliche mediale Praktiken, wie sie im Fotografieverhalten an Gedenk-stätten zum Ausdruck kommen, werden die Zukunft der Erinnerung entscheidend mitprägen.
Helga Amesberger, Institut für Konfliktforschung, Wien
Till Hilmar, Center for Cultural Sociology,Yale University
Till Hilmar: Storyboards der Erinnerung. Eine empirische Fall-studie zu Geschichtsbildern und ästhetischer Wahrnehmung beim Besuch der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau, Wien, New Academic Press 2014.
In Kooperation mit Gedenkdienst
Eine qualitative Analyse untersuchte Alltagshandlungen von Männern in Elternkarenz. Unter Miteinbeziehung feministischer Theorien werden die Auswirkungen dieser Beteiligung im Privaten auf die Erwerbs- und Haushaltstätigkeiten von Frauen beleuchtet.
Gerlinde Mauerer, Sozialwissenschafterin, Universität Wien
Moderation: Sabine Prokop, VfW
Kooperation mit dem Verband feministischer Wissenschafterinnen
In his essay "The artist as ethnographer", Hal Foster described postmodern art practices which assume that the site of artistic transformation is the site of political transformation. Soho in Ottakring: "Sandleiten on the Move", focuses on aspects such as artistic intervention, interaction in the local environment, urban development, and public life. Its main topics this year are collective handicraft, memory and history.
Emilio Santisteban, artist, National Academy of Fine Arts, Lima
Isin Önol, Independent Curator, writer
Melih Görgün, artist and founder of "Sinopale" in Sinop, Istanbul
Moderation: Hansel Sato, artist, Vienna
Veranstaltung in englischer Sprache
In Kooperation mit SOHO in Ottakring
Die Frage, ob die männliche Beschneidung aus nichtmedizinischen Gründen bei Säuglingen bzw. unmündigen Minderjährigen verboten werden soll, hat mit dem „Kölner Urteil“ vor rund zwei Jahren eine breite Diskussion um einen potentiellen, damit verbundenen Antisemitismus ausgelöst. Doch gibt es auch innerjüdische Kritik an der Beschneidung. Darüber hinaus betrifft die Frage auch andere Religionen und Kulturen.
Jérôme Segal, Historiker und Journalist
Amer Albayati, Initiative liberaler Muslime
Schlomo Hofmeister, Gemeinderabbiner der IKG
Neun Regisseur_innen inszenierten in neun Episoden wahre Ge-schichten von Solidarität und Aufbegehren politischer Gefangener
in der Isolationshaft der türkischen Typ-F-Gefängnisse. Der Film wurde von der legendären Protest-Band Grup Yorum produziert.
F Tipi Film/Typ F - Der Film (TR 2012), Regie: Ezel Akay, Baris Pirhasan, Sirri Sureyya Onder, Reis Çelik, Huseyin Karabey, llksen Başarır, Ezel Akay, Sırrı Süreyya Önder, Barış Pirhasan, Aydın Bulut, Hüseyin Karabey, Reis Çelik, Vedat Özdemir, Mehmet İlker Altınay, 115 Min., Türk. OmdU
Der Wiener Eislauf-Verein, er gilt seit seiner Gründung 1867 als einer der ältesten und größten Sportvereine weltweit, bewegte sich während der Zeit des Nationalsozialismus zwischen Überlebenskampf und Triumph. Wurden die NS-Ideologie und Rassismus im Vereinsleben praktiziert? Wie konnte die Aufrecht-erhaltung des Betriebs während der Kriegsjahre gelingen?
Agnes Meisinger, Zeithistorikerin, Universität Wien
In Kooperation mit Gedenkdienst
Im Mai 2002 initiierte die Künstlergruppe [ dy'na:mo ] einen Kunst- und Klangraum am Wiener Praterstern, der 12 Jahre später zu einem der wichtigsten alternativen Kulturprojekte Mitteleuropas geworden ist. Der richtige Zeitpunkt, die vergangene Dekade Revue passieren zu lassen, Recycling-Architektur, Gentrifizierung, Club-Kultur zu reflektieren und ein Buch über urbane Entwicklungen in Wien zu veröffentlichen.
Natalia Waechter, Soziologin
Barbara Holub, Künstlerin, Theoretikerin
Peter Nachtnebel, fluc-Programmgestaltung
Ursula Maria Probst, Kuratorin, Kunstkritikerin, Künstlerin
Klaus Stattmann, Architekt
Martin Wagner, fluc-Gründer
Moderation: Stefan Niederwieser, The Gap
In Kooperation mit Fluc
Die Architekturkritikerin Ethel Baraona Pohl untersucht neue Möglichkeiten für kleinmaßstäbliche Architekturproduktionen die aber Wirkung im großen Maßstab zeigen können. Wie verändern und transformieren Innovationen wie Crowdfunding die Rolle der Architekt_innen?
Ethel Baraona Pohl, Kuratorin, Architekturkritikerin,Verlagshaus DPR-BARCELONA
Vortrag in englischer Sprache
In Kooperation mit Expanded Design
Die "Ästhetische Theorie" ist ein Fragment gebliebenes Textgefüge, in dem Theodor W. Adorno wesentliche Gedanken in einer Verflechtung von Kunst, Philosophie und Gesellschaft entfaltet. Es ist diese besondere Konstellation, die einen Abstand zu gegenwärtigen Diskursen des Ästhetischen und Politischen markiert und Adornos "Ästhetische Theorie" aktueller denn je macht.
Ruth Sonderegger, Philosophin, Akademie der bildenden Künste, Wien
Kerstin Stakemeier, Medientheoretikerin, Akademie der bildenden Künste, München
Eckardt Lindner und Marcus Quent (Hg): Das Versprechen der Kunst. Aktuelle Zugänge zu Adornos „Ästhetischer Theorie". Erscheint im Frühjahr 2014 bei Turia + Kant
Was bedeuten die Sätze "Gott existiert" sowie "Gott existiert nicht" jenseits bloßer Naivität und Pseudowissenschaftlichkeit? Diese Frage gilt es in der (a)religiösen Unübersichtlichkeit unserer Zeit - verstärkt hervorgerufen nicht zuletzt durch globale Medien, Migration und kulturellen Austausch - neu zu stellen.
Wilfried Apfalter, Atheistische Religionsgesellschaft in Österreich
Jakob Deibl, Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Wien
Alexander Rezner, Atheistische Religionsgesellschaft in Österreich
In Kooperation mit der Atheistischen Religionsgesellschaft in Österreich
„Wir machen Architektur und Architektur macht uns“. Wie ist Architektur als physisches und als kulturelles Objekt zu verstehen, wie als Fiktion und Realität, als Idee und als Gegenstand? Anhand von Beispielen der eigenen Praxis als Kurator, Architekt, Designer und Kritiker reflektiert Sam Jacob über unser Verhältnis zur Architektur und umgekehrt.
Sam Jacob, Mitbegründer des Architekt_innenkollektivs FAT, UIC in Chicago
Vortrag in englischer Sprache
In Kooperation mit Expanded Design
Die jüdischen Mieter_innen Wiener Gemeindewohnungen gehörten zu den ersten, die von den 1938 beginnenden „Arisierungen“ betroffen waren. Die Diplomarbeit beschreibt den Kündigungs-vorgang im Zuge der „Arisierung“ und deren Folgen für diese ersten Gekündigten. Zur Veranschaulichung der allgemein gehaltenen Fakten wurde der Johann Janecek-Hof im 20. Wiener Gemeindebezirk exemplarisch ausgewählt. Die Wege seiner ehemaligen jüdischen Mieter_innen wurden anhand der Quellen so lückenlos wie möglich nachvollzogen.
Judith Adam, Historikerin
Judith Adam: "Arisierung" von Gemeindewohnungen in Wien. Diplomarbeit, Universität Wien, 2012
Heinrich Ehlers, geb. 1939 in Wien, verbringt seine ersten sechs Lebensjahre in einem Kellerversteck im 5. Wiener Gemeindebezirk. Sein Vater, Erster Geiger bei den Wiener Symphonikern, ist Jude, seine Mutter Katholikin und gilt, obwohl in Österreich geboren, aufgrund ihrer polnischen Eltern, ab 1939 als staatenlos. In der DVD-Edition Vergessene Opfer von Angelika Schuster und Tristan Sindelgruber erzählt Heinrich Ehlers von der Zeit im Versteck, seinen Erlebnissen nach der Befreiung, seinem Leben in Israel und der Konfrontation mit Antisemitismus sowie mit alten und neuen Nazis nach seiner Rückkehr nach Österreich.
Vergessene Opfer. Eine filmische Reihe von Angelika Schuster und Tristan Sindelgruber. 2002/2012. Ausschnitte ca. 90 Min.
Anschließend Gespräch mit den Herausgeber_innen
Der ehemalige Fußballstar der Wiener Austria Matthias Sindelar war bereits zu Lebzeiten eine Legende. Sein Tod im Jahr 1939 machte ihn zur wichtigsten Symbolfigur für Opfer- und Widerstands-legenden im österreichischen Fußballgedächtnis. Erst ab 2003 wurde seine Rolle im National- sozialismus - er hatte 1938 ein Kaffeehaus um einen Schnäppchenpreis ‚arisiert‘ – kritisch gesehen.
David Winterfeld (geb. Forster), Historiker, Israelitische Kultusgemeinde Wien (IKG), Co-Herausgeber: Fußball unterm Hakenkreuz in der Ostmark (erscheint 2014 im Verlag Die Werkstatt)
In Kooperation mit Gedenkdienst
Das Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) widmet sich der Erforschung, Dokumentation und Vermittlung von allen Fragen des Antisemitismus, Rassismus und Holocaust. Einen zentralen Bereich seiner Forschungstätigkeit bildet das interna-tionale Fellowship-Programm.
Moderation: Éva Kovács, VWI
19.00 Das Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI). Geschichte, Visionen und Perspektiven. Introduction
Brigitte Bailer, Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes
Bertrand Perz, Institut für Zeitgeschichte, Universität Wien
Béla Rásky, Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI)
Michaela Vocelka, Simon Wiesenthal Archiv
Chair: Heidemarie Uhl, Österreichische Akademie der Wissenschaften
20.00 Was ist Holocaust-Forschung?
Dirk Moses, Europäisches Hochschulinstitut, Florenz
Natalia Aleksiun, Gerhard Baumgartner, Kinga Frojimovics, Sławomir Kapralski, Katherine A. Lebow, VWI-Fellows
Chair: Alexander Korb, VWI
21.00 Holocaust-Forschung. Case Studies. Focus Groups
István Pál Ádám, Natalia Aleksiun, Gerhard Baumgartner, David Lebovitch Dahl, Kinga Frojimovics, Sławomir Kapralski, Eva Reder, Miloslav Szabó, Eva Waibel, Christina Winkler, VWI-Fellows
Chair: Katherina A Lebow, VWI
22.00 Holocaust: Was zeigte das frühe österreichische Fernsehen?
Renée Winter, Institut für Zeitgeschichte, Universität Wien, Kunstuniversität Linz
Chair: Rosemarie Burgstaller, VWI
In Kooperation mit der Langen Nacht der Forschung
Dem Soziologen Pierre Bourdieu nach wird Geschmack durch soziale Verhältnisse bedingt und ist damit nicht rein subjektiv. Wie können Gemeinsamkeiten in der Wahrnehmung und Beurteilung von zeitgenössischer Kunst untersucht werden?
Hannah Rosa Öllinger, Künstlerin
Alice Neusiedler, Soziologin
Manfred Rainer, Künstler
Das burgenländische Kulturzentrum Cselley Mühle wurde von Mirjam Mikacs im Zuge ihrer Diplomarbeit auf sein Genderpotential hin durchleuchtet. Der Frauenanteil auf und hinter der Bühne lässt zu wünschen übrig. Um diese Situation zu verbessern wurde das Netzwerk Kunstspinne gegründet.
Mirjam Mikacs, Jazzkomponistin, Burgenland
Moderation: Sabine Prokop (VfW)
Mikacs, Mirjam: Das Burgenland braucht mehr Frauen im Kunst- und Kulturbetrieb, am Beispiel Cselley Mühle. AV Akademikerverlag, Wien 2013
In Kooperation mit dem Verband feministischer Wissenschafterinnen
Das Forum Informationsfreiheit setzt sich mit seiner Initiative Transparenzgesetz.at seit rund einem Jahr für die Abschaffung des Amtsgeheimnisses und eine Verfassungsänderung ein und hat soeben den Publizistikpreis für Pressefreiheit vom Presseclub Concordia erhalten. Ihr Frageportal Frag den Staat soll den Bürger_innen als Werkzeug dienen, um Anfragen direkt an die Behörden zu stellen. Auskunft soll dann die Regel darstellen, nicht die Ausnahme.
Josef Barth, Bürger(-rechtler)
Catharina Felke, Studentin
Markus "Fin" Hametner, Daten & Interaktiv
Sara Hassan, Studentin
Tanja Malle, Journalistin, Ö1
Hubert Sickinger, Politikwissenschafter, Korruptionsexperte
Wie sich jener Menschen erinnern, die in einer hegemo- nialen Kultur unerwähnt bleiben? Das Verhältnis von Politik, Geschlecht und Gedächtnis ist eine der großen Problemstellungen der Gender Studies. Wie sehen die vergeschlechtlichten Kodierungen, Metaphern und Allegorien des Gedächtnisses aus? Welche Bedeutung kommt dabei der Materialität der Körper zu? Wie greifen performative Prozesse in Empfindungen ein?
Lisa Appiano, Philosophin, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
Hannes Dollinger, Kulturwissenschafter, Gender- und Diversity-Beauftragter, Wien
Utta Isop, Philosophin und Mitherausgeberin, Kärnten
Birge Krondorfer, Philosophin und Aktivistin, Wien
Moderation: Sabine Prokop, VfW
Jacob Guggenheimer, Utta Isop, Doris Leibetseder, Kirstin Mertlitsch (Hg), When we were gender? Geschlechter erinnern und vergessen. transcript Verlag, Bielefeld 2013
In Kooperation mit dem Verband feministischer Wissenschafterinnen
Margarete Schütte-Lihotzky gehörte zu den Repräsentant_innen des „Neuen Bauens“. Zwischen den Kriegen plante sie für die Wiener Siedlerbewegung, das Neue Frankfurt und für Städte in der Sowjetunion. In der Türkei schloss sie sich dem österreichischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus an, kehrte nach Österreich - die damalige „Ostmark“ - zurück und wurde verhaftet. Nur knapp entging sie dem Todesurteil und blieb bis 1945 in Haft.
Elisabeth Holzinger, Sozialwissenschafterin, Publizistin
Christine Zwingl, Margarete Schütte-Lihotzky-Klub
Eine Veranstaltung vom Promedia Verlag
Nach dem "Anschluss" an das Deutsche Reich wurde Österreichs Sport- und Vereinswesen umstrukturiert. So wurde der Gebirgsverein in den Deutschen Alpenverein, der Teil des Nationalsozialistischen Reichsbundes für Leibesübungen war, übergeführt. Vor diesem Hintergrund begann Gunnar Mertz in einem Forschungsprojekt mit der Aufarbeitung der belasteten Vergan-genheit der alpinen Vereinsgeschichte in Österreich.
Gunnar Mertz, Politologe, Forschungsprojekt zur Aufarbeitung der Geschichte des Österreichischen Gebirgsvereins
In Kooperation mit dem Gedenkdienst
Als Hassan Rohani 2013 neuer iranischer Präsident wurde, war in westlichen Medien ein deutliches Aufatmen zu spüren: Die Berichte überboten sich mit Lobpreisungen - die deutsche taz nannte ihn gar einen "bärtigen Hoffnungsträger mit Herz". Auch Österreichs Medien bejubelten den Sieg des "moderaten Reformpräsidenten". Obwohl der islamische Tugendterror gegen die iranische Bevölkerung sowie die Hetztiraden gegen Israel unvermindert weitergehen und das Atomprogramm nach wie vor eine Gefahr darstellt, finden diese Tatsachen in Presse und Rundfunk kaum Platz.
Florian Markl, Politikwissenschaftler für die die MENA – Medienbeobachtungsstelle Naher Osten
Eine Veranstaltung von STOP THE BOMB
Dieses Symposium, konzipiert vom Filmwissenschafter Drehli Robnik, gilt dem Horrorfilm im weiten Sinn – nicht im Sinn stabiler Genreformen und -grenzen; vielmehr ist die Infragestellung von Versammlungsformen und Grenzregimes mit ein Thema. Am Schauplatz neuerer Horrorfilme geht es um Zug und Zugang: Was zieht film/medien/kultur-wissenschaftlich Forschende zu diesen Filmen? Welche Zugänge nehmen sie? Und es geht um das, was an Gore, Giallo und Gespenst gemeinschaftlich ist: Wie machen sie das Unheimliche und Feindbild-Projektive am Sozialen in seiner politischer Ein- und Zurichtung wahrnehmbar und denkbar? Also: Horrorfilm als Zugang zum Schrecken des Mit-Lebens, zum horror socii und dessen Kritik.
Freitag, 21. März
16.30 Begrüßung
17.00 Diesseits des Ambivalenzkalküls: Gesellschaftsdiagnostische Kippbilder im rezenten Horrordrama
Joachim Schätz, Wien
18.00 Der Zombie als Gesellschafts und Medienallegorie
Christina Grundl, Bastian Zieglgruber, Regensburg
19.15 Neurotic Nucleus - Eruptive Dramaturgie mit Horror und Familie
Melanie Letschnig, Linz
20.15 She- Devils und Gore-Gore Girls: Herschell Godon Lewis und der Horror der Emanzipation
Kristina Pia Hofer, Linz
Samstag, 22. März
12.00 Dixie -Zombie: Sortiment
Ulrich Meurer, Wien:
13.00 Ghost Riders in the Sky: Transmedialität und Genrehybridität im Weird West
Ivo Ritzer, Mainz
14.30 Nach Amerika der Tod: »The Clonus Horror« (1976)
Karin Harrasser, Linz
15.30 Zur politischen Ästhetik des gegenwärtigen europäischen Horrorfilms. Aus dem Nähkästchen eines Filmtheorie Forschungsprojekts
Drehli Robnik, Wien
18.00 : Die Blutsbande von »Amer«. Prekäre Gemeinschaft im Neo-Giallo
Andreas Ehrenreich, Mannheim
19.15 Sonische Kontinuen: Spektren, Sound, Institutionen (So zialstaat)
Daniel Eschkötter, Weimar
Kooperation von Ludwig Boltzmann Inst. für Geschichte & Gesellschaft, Institut für Theater-, Film und Medienwissenschaft, Universität Wien, IWK – Institut für Wissenschaft & Kunst
Mit dem arabischen Wort 'Harraga' bezeichnen sich Menschen, die ihre Pässe verbrennen, um nach Europa zu reisen oder irgendwo anders als im 'bled' - dem Ort ihres Aufwachsens und Herkommens - ihr Glück zu finden. Die Videos Rachid und Telouet von Ernst Logar handeln vom jungen Marokkaner Rachid und seinem marokkanischen Bergdorf. El Berrani von Aboubakar Hamzi portraitiert Freunde des Filmemachers in Oran: Künstler, Rapper und Anwärter von Harraga. Sie geben dem Prozess, fremd zu werden, Ausdruck. Juri Schadens Filmessay Entwürfe beschäftigt sich mit der politischen Bedeutung eines Ortes, an dem die freie Bewegung zum Stillstand gebracht wird, dem neuenSchubhaftzentrum im steirischen Vordernberg.
Rachid (A/Marokko 2012), R: Ernst Logar, , 4 min
Telouet (A/Marokko), R: Ernst Logar, 2012, 25 min
El Berrani (Der Fremde) (Algerien 2010), T: Aboubakar Hamzi, 25 min, OF dt. eingesprochen
Entwürfe (A 2013), R: Juri Schaden, 22 min
In letzter Zeit wurden Kooperationen von Kulturinstitutionen und Schulen durch staatliche Förderprogramme wie „Kunst macht Schule“ massiv unterstützt. Argumentationen lauten „Kunst und Kultur im Schulalltag erlebbar machen“ und „zu kultureller, gesellschaftlicher Partizipation“ beitragen. Darüber hinaus spielen Kollaborationen von Kunstinstitutionen und Kunstuniversitäten eine zunehmende Rolle für die Curricula zukünftiger Kunsterzieher_innen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Bildungsdiskussion in Österreich einerseits und im Kontext der von politischen Thesenpapieren und staatlichen Förderprogrammen beschworenen (Heils-) Versprechungen kultureller Bildung andererseits werden die Teilnehmer_innen die Diskrepanzen, Konflikte, aber auch Potenziale von Kollaborationen zwischen Schulen, Kulturinstitutionen und -universitäten diskutieren.
Carla Bobadilla, Künstlerin, Kunstvermittlerin
Eva Lausegger, Lehrerin
Rolf Laven, Künstler, Kunstpädagoge, Pädagogische Hochschule Wien
Anna Pritz, Akademie der Bildenden Künste Wien
Barbara Putz-Plecko, Universität für Angewandte Kunst Wien
Karin Schneider, Kunstvermittlerin
Moderation: Barbara Mahlknecht, Kunstvermittlerin
Die Stellungnahme vom Deutschen Ethikrat zur Intersexualität hat 2013 eine Änderung des Personenstandgesetzes in Deutschland veranlasst: Wenn ein Kind weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zugeordnet werden kann, wird nun diese Angabe im Geburtenregister weggelassen. Aber nicht alle sehen in diesem Gesetz, dem ersten dieser Art in Europa, eine Anerkennung intergeschlechtlicher Menschen. In Österreich jedenfalls ist die politische Auseinandersetzung mit diesem Thema noch nicht einmal angedacht.
Alex Jürgen, Intersex-Aktivist
Eva Matt, Juristin
Gabriele Rothuber, Intersex-Beauftragte, HOSI Salzburg
Moderation: Ina Freudenschuß, dieStandard.at
In Kooperation mit HomoBiTrans*Referat der ÖH
Der Herr Karl, der 1961 von Helmut Qualtinger gespielte opportunistische Mitläufer, stellt bis heute die bekannteste televisuelle Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus in Österreich dar. Dominierte im übrigen Fernsehen ein Schweigen über die Nazi-Vergangenheit? Welche historischen Narrative herrschten vor und gab es weitere Versuche, diese aufzubrechen? Anhand von TV-Ausschnitten präsentiert die Autorin ihre Studie zu frühen geschichtspolitischen Auseinandersetzungen im Fernsehen.
Renée Winter, Historikerin, Wien
Renée Winter: Geschichtspolitiken und Fernsehen. Repräsentationen des Nationalsozialismus im frühen österreichischen TV (1955- 1970). transcript, Bielefeld 2014
Es gilt die immer noch ignorierte Rolle von Frauen in der Entwicklung der Landschaftsarchitektur aufzuzeigen. Bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwarfen sie Gärten, publizierten, lehrten und prägten so die Profession mit. Die Ergebnisse des FWF-Forschungsprojekts Frauen in der Landschaftsarchitektur reichen weit über geschlechtsspezifische Fragestellungen hinaus und geben Einblick in Entwurfsverständnis, Aufgabenfelder und berufliche Organisation der Landschaftsarchitektur im 20. Jahrhundert.
Lilli Lička, Projektleitung, BOKU Wien
Ulrike Krippner, Landschaftsarchitektin, BOKU Wien
Iris Meder, Architekturhistorikerin, BOKU Wien
Ruth Enis, Landschaftsarchitektin, Technion Haifa
Andreas Prochaska und Martin Ambrosch schufen das Drehbuch zur Literaturverfilmung "Das finstere Tal". Der bildgewaltige Genrefilm in Western-Manier konnte bereits am ersten Wochenende enormen Publikumszuspruch verzeichnen.
Andreas Prochaska, Regisseur und Drehbuchautor
Martin Ambrosch, Drehbuchautor
Moderation: Robert Buchschwenter, Drehbuchforum
In Kooperation mit dem drehbuchForum Wien
Das Buch „Aktuelle Leitbegriffe der Sozialen Arbeit“ analysiert Begriffe hinsichtlich ihres ideologischen Fundaments und veranschaulicht ihre Bezüge zur Sozialen Arbeit. Die Tagung stellt die Beiträge zur Diskussion und erörtert in aufeinanderfolgenden Sessions jeweils zwei Fachbegriffe im Spannungsfeld zueinander und deren Relevanz für die Soziale Arbeit. Zur Wahl stehen zum Beispiel: Armut und Kultur, Demokratie und Alltag, Gemeinwesen und Parteilichkeit, Krise und Selbstorganisation, Macht und Mediation, Resilienz und Empowerment.
Alexander Brunner, Bildungswissenschafter
Markus Griesser, Politikwissenschafter
Eva Klawatsch-Treitl, Ökonomin
Christian Kohner-Kahler, Sozialarbeiter/Bildungswissenschafter
Michaela Moser, Theologin/Philosophin
Christoph Stoik, Sozialarbeiter
Marion Thuswald, Bildungswissenschafterin
Gabriele Wild, Sozialarbeiterin/Bildungswissenschafterin
Josef Bakic, Marc Diebäcker, Elisabeth Hammer (Hg.): Aktuelle Leitbegriffe der Sozialen Arbeit. Ein kritisches Handbuch, Band 2, Löcker-Verlag, Wien 2013
In Kooperation mit KriSo - Kritische Sozialarbeit
Im 20. Jahrhundert wurden Zeitschriften als Institution, aber auch als kollektive Praxis zum wichtigen Medium und zur Methode der Dissemination von Kunst. Sie ermöglichten aber auch andere Praktiken des Schreibens und eröffneten gleichzeitig neue Räume für die Kunst.Anhand von folgenden Faksimiles und Originalen wird die Geschichte der Kunst des 20. Jahrhunderts aus einem anderen Blickwinkel gezeigt:
Die Aktion (1911-1932); 291 (1915-1916); La Révolution Surréaliste (1924-1929); Documents (1929-1930); Minotaure (1933-1939); Acéphale (1936-1939); Die Arbeiter Illustrierte Zeitung (1921-1938); Die USSR im Bau (1930-1949); Artforum (The Robert Smithson Series); Avalanche (1970-1976); Interfunktionen (1968-1975); Art and Language (1969-1985); Aspen (1965-1971); 0-9 (1967-1968); Radical Software (1970-1974); File (1972-1989); Art-Rite (1973-1978); Real Life (1979-1994)
David Quigley, Kulturtheoretiker, Merz Akademie Stuttgart
Chanie Rosenberg wurde als Kind jüdischer Einwanderer aus Litauen 1922 in Kapstadt, Südafrika geboren . Ihre Schuljahre waren geprägt vom Widerstand gegen den Antisemitismus der Buren und Engländer. Inspiriert von den Berichten jüdischer Siedler aus Palästina verließ sie Kapstadt und ging in die frühen Kibbutz. Die Solidarität begeisterte sie, aber wieder fand sie sich in einer vom Rassismus geprägten Gesellschaft und verließ Palästina Richtung London, wo sie bis heute als glühende Sozialistin aktiv ist.
Chanie Rosenberg, Socialist Workers Party, London
Vortrag in englischer Sprache
Eine Veranstaltung der Linkswende
Die westliche Moderne ist gekennzeichnet vom Herrschaftsverlust der Kirche und dem Glauben als Privatsache. Doch unsere Kultur selbst ist als ein Glaubenssystem zu erkennen, wie zum Beispiel Fortschrittsglaube als Heilsgeschichte. Die Wirkung der ,gottgegebenen' Geschlechterordnung ist bis heute ins kollektiv Ungewusste eingeschrieben. Auch die säkularfeministische Abwehr des Religiösen ist in Abhängigkeit davon zu lesen.
Birge Krondorfer, Philosophin und Aktivistin
Moderation: Sabine Prokop, VfW
In Kooperation mit Verband feministischer Wissenschafterinnen und der Bildungsstätte Frauenhetz
Im Mai 2013 begann am Münchner Oberlandesgericht der Prozess gegen den Nationalsozialistischen Untergrund. Dem NSU-Netzwerk werden zehn Morde und einige Bombenanschläge zur Last gelegt. Die Verstrickungen der staatlichen Behörden mit
dem rechtsextremen Terrornetzwerk sind bis heute nicht vollständig geklärt. Was ist der aktuelle Verfahrensstand? Wie konnte der NSU so lange unentdeckt bleiben? Welche Rolle spielte der Verfassungsschutz? Gibt es Verbindungen nach Österreich?
Katharina König, Thüringer Landtagsabgeordnete, DIE LINKE
Andreas Peham, Rechtsextremismusexperte, DÖW
Albert Steinhauser, Justizsprecher, die Grünen
Knapp ein Jahr nach der Abschaffung des Parlamentarismus durch die Regierung Dollfuss begann am 12. Februar 1934 der bewaffnete Kampf der sozial-demokratischen Arbeiter_innenschaft für die Wiederherstellung der Demokratie. Das Gedächtnis dieses gescheiterten Aufstands gegen die Faschisierung war im großkoalitionären, sozialpartnerschaftlichen Nachkriegs-österreich immer problematisch, filmische Darstellungen sind rar.
Wochenschauberichte, Österreich, Sowjetunion, 1934
Die Kameraden des Koloman Wallisch (A 1983/84),
R: Michael Scharang, 90 Min.
As cities grow and rural populations decline, new and surprising landscapes are appearing across Europe. In fact, with farmland and country life continuing to be relinquished, estimates suggest that by 2030 an additional area size of Poland will have been vacated. What will become of these territories, deemed unproductive by contemporary
economics? Right now they are being reclaimed by a self-willed natural world, and fast. If popular ideas of wilderness have tended to evoke the primaeval, a land of before rather than after, then what of these new abandoned landscapes? The New Wild is a documentary film currently in pre-production.
Christopher Thomson, Filmemacher, Fotograf und Autor, London
Vortrag in englischer Sprache
Kaum ein anderes Thema war in den Medien derart dauerpr und hat so polarisiert wie das Projekt Mariahilfer Straße Neu. Am Ende der mehrmonatigen Testphase und am Vorabend der entscheidenden BürgerInnen-Umfrage bietet es sich an, Zwischenbilanz zu ziehen: Was war die zentrale Idee hinter diesem Projekt? Was ist gut gelungen, was ist schiefgelaufen? Die Frage, ob es heutzutage überhaupt möglich ist, Verkehrsfragen sachlich zu diskutieren, ist angebracht: Begriffe wie Kampfzone, Tatort Mariahilfer Straße, aber auch Parkasyl oder Parkplatzflüchtlinge lassen vermuten, dass Verkehrsdiskussionen mehr denn je ideologisch geführt werden.
Thomas Blimlinger. Bezirksvorsteher Neubau
Erich Kocina, die Presse
Barbara Tóth, Falter
Thomas Rottenberg, Journalist, Moderator
Moderation: Rosa Winkler-Hermaden
Heuer jährt sich zum achtzigsten Mal der als Februarkämpfe bekannte Bürgerkrieg von 1934. Eine Sichtung von Augenzeugenberichten und literarischen Darstellungen bietet Überraschungen.
Evelyne Polt-Heinz, Schriftstellerin
Eine Veranstaltung der SJ Österreich
Interkulturelle Kunstpädagogik soll zu einem respektvollen Umgang mit kultureller Differenz beitragen und fordert Kunstinstitutionen auf, sich interkulturell zu öffnen. In Österreich gibt est eine Konjunktur von Bildungsprojekten in der Kunst, die diese Diskursmotive aufgreifen. Allerdings erscheint erst auf der Vorannahme einer migrationsgesellschaftlichen Differenz ein „interkultureller“ Ansatz notwendig. Das Podium wird nicht nur einen Blick auf diesbezügliche Diskurse und Gegendiskurse sowie auf (außer)institutionelle Praktiken werfen, sondern auch alternative Perspektiven diskutieren.
Claudia Ehgartner, Stabstelle Kunstvermittlung mumok
Ulrike Gießner-Bogner, Kulturkontakt Austria
Belinda Hak, Leitung Vermittlung, Kunsthalle Wien
Renate Höllwart, trafo. K.
Hansel Sato, Künstler, Kunstvermittler
Rubia Salgado, maiz, Auton. Zentrum von & für Migrantinnen
Moderation: Barbara Mahlknecht, Kunstvermittlerin
The two curators Abir Boukhari from Damascus and Elke Krasny from Vienna will discuss their exploration of 2013 public space in the Medina of Tunis. Abir Boukhari presents her photographs and mappings of small details that reveal secrets about the city, the people, their beliefs, their pains, and their struggles. Elke Krasny shares her ongoing curatorial research on informal messages. Since 2004 she has created a personal archive of global public writings on labour, political struggles, or poetry.
Abir Boukhar, curator, AllArtNow, Damascus
Elke Krasny, curator, cultural theorist, Akademie der bildenden Künste, Wien
AUS KRANKHEITSGRÜNDEN MUSS DIESE VERANSTALTUNG LEIDER ENTFALLEN
„Arisierung“ von Gemeindewohnungen in Wien
Diplomarbeitspräsentation
Die jüdischen Mieter_innen Wiener Gemeindewohnungen gehörten zu den ersten, die von den 1938 bginnenden „Arisierungen“ betroffen waren. Die Diplomarbeit beschreibt den Kündigungsvorgang im Zuge der „Arisierung“ und deren Folgen für diese ersten Gekündigten. Zur Veranschaulichung der allgemein gehaltenen Fakten wurde der Johann Janecek-Hof im 20. Wiener Gemeindebezirk exemplarisch ausgewählt. Die Wege seiner ehemaligen jüdischen Mieter_innen wurden anhand der Quellen so lückenlos wie möglich nachvollzogen.
Judith Adam, Historikerin
Feministische Linguistik markiert einen Sprachwandel in der Verwendung von Personenreferenzformen. Anders als die herkömmliche Linguistik versteht sie sich selbst nicht als deskriptive, sondern auch als präskriptive Wissenschaft. Als Teil einer politisch-sozialen Bewegung kritisiert sie Sprache und Sprachgebrauch anhand von soziologischen und politischen Kriterien. Welche Richtlinien und Empfehlungen können zu einem geschlechtergerechten Sprachgebrauch gegeben werden?
Andrea Roedig, Journalistin, Kulturessayistin, Wien/Berlin
Richard Schrodt, Germanist, Universität Wien
Moderation: Birge Krondorfer, Phiosophin, Frauenhetz
In Kooperation mit Frauenhetz
Das römische wie das britische Imperium sahen sich aufgrund überlegener technischer und administrativer Mittel auch als Träger zivilisatorischen Fortschritts. Die Wirkungsweise der Macht zeigt in solchen Herrschaftsstrukturen ein komplexes Geflecht zwischen Herrschenden und Beherrschten. Die gegenwärtigen Netzwerke der Macht scheinen demgegenüber einfache Ein- und Ausschlussregeln durchzusetzen.
13.00: Netzwerk-Imperialismus und Gewaltkulturen
Reinhard Bernbeck, Freie Universität Berlin
14.15: Der imperiale Netzwerkpunkt als Siedlung
Rudolf Kohoutek, Architekt und Geograph, Wien
15.45: Stein auf Stein … Machtdemonstrationen in Russland
Wladimir Velminski, Physiker, ETH Zürich
17.00: Die Geburt des Netzwerks aus dem Geist des Imperiums
Harald Katzmair, Soziologe und Philosoph, FAS.research Wien
Wolfgang Neurath, Historiker und Philosoph
In Kooperation mit dem Institut für Wissenschaft und Kunst IWK
Mladen Dolar reflects from a lacanian perspective on Freud’s text Das Unbehagen in der Kultur, especially the way Freud constructs the intimate/extimate relation between drives and culture and analyzes the importance of Freud’s text for contemporary psycho-analysis and philosophy.
Mladen Dolar, Philosoph, Universität Ljubljana
Moderation: Robert Pfaller, Philosoph, Wien
In Kooperation mit dem Psychoanalytischen Kolleg, Hamburg
Chelsea Fringe ist ein alternatives Landschafts- und Gartenfestival, das 2012 in England gegründet wurde. Mehr als 100 Einzelaktionen wurden im Rahmen des ersten Festivals realisiert, wie die Schlaglochgärten des Guerilla Gärtners Steve Wheen oder die Begrünung von Flussschiffen auf der Themse. Von Mai bis Juni 2014 findet die Chealse Fringe erstmals auch in Wien statt. Der Gründer der Chealse Fringe präsentiert Projektbeispiele der vergangenen Jahre und ruft zur Teilnahme auf.
Tim Richardson, Landschaftstheoretiker, Gründer Chelsea Fringe, UK
In Kooperation mit der Universität für angewandte Kunst Wien, Landschaftskunst
„An uns sind Umerziehung, Trauerarbeit und Betroffenheit … fast völlig spurenlos vorbeigezogen.“ Wie verarbeiteten Burschenschaften in Österreich nach 1945 ihre NS-Erfahrungen, welche Folgen hat diese Verarbeitung für sie und für die Republik. Illustriert werden die Ausführungen durch Beispiele burschenschaftlicher Gedenkpolitik von der Nachkriegszeit bis heute.
Bernhard Weidinger, Politikwissenschafter
Seit Juli 2013 verhandeln EU-Kommission und US-Regierung weitgehend abgeschirmt von jeglicher Öffentlichkeit die Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP). Dabei sollen die Rechte von Investoren gestärkt und die größte Freihandelszone der Welt geschaffen werden. Welche Auswirkungen wird TTIP auf Demokratie, auf soziale Rechte, auf den Klimaschutz haben? Was kann getan werden, um TTIP zu verhindern?
Irmi Salzer, Via Campesina, ÖBV
Alexandra Strickner, Attac Österreich
In Kooperation mit Attac Österreich
Zum Abschluss der Ausstellung Salon der Angst in der Kunsthalle Wien widmet sich eine eintägige Konferenz der Frage, ob aus gesellschaftlichem Unbehagen auch Formen der Produktivität hervorgehen können. Perspektiven aus Psychoanalyse, Kultur-geschichte und Philosophie verdichten sich zu einer Annäherung an eine existenzielle Herausforderung unserer Gegenwart.
Fahim Amir, Philosoph, Kunstuniversität Linz
Marie-Luise Angerer, Medienwissenschafterin, Kunsthochschule für Medien, Köln
Julia Kristeva, Psychoanalytikerin (via Skype)
Marc Ries, Soziologe, Hochschule für Gestaltung, Offenbach am Main
Gabriel Ramin Schor, Kunsttheoretiker
Marcus Steinweg, Philosoph, Hochschule der Künste Braunschweig
Moderation: Andrea Hubin, Vanessa Joan Müller
Eine Veranstaltung der Kunsthalle Wien
Das Video Is a Museum a Battlefield? erarbeitet Verbindungen zwischen Kunstsponsoring und Waffenhandel – im besonderen am Beispiel von Siemens und der Koç Holding. I dreamed a dream: Politics in the age of mass art production kreist um das Verhältnis von Kunst und Kapital: „Kunst-produktion war früher eine der elitärsten Aktivitäten, männlichen Meistern vorbehalten, die viel Zeit und Arbeit in die Entwicklung ihrer Fähigkeiten investieren mussten. Wie wurde diese Praxis so grundlegend demokratisiert?“
I dreamed a dream: Politics in the Age of Mass Art Production (2012) R: Hito Steyerl, 30 min, engl.
Is a Museum a Battlefield (2013), Regie: Hito Steyerl, 30 min, engl.
Anschließend Gespräch mit Hito Steyerl
Aus den Europawahlen 2014 werden die rechtspopulistischen Parteien wahrscheinlich gestärkt hervorgehen. Die europäische Finanzkrise scheint nicht nur soziale, sondern auch politische Folgen zu haben. Das vorliegende Buch bietet eine Analyse des Zusammenspiels von Austeritätspolitik und rechtspopulistischen Diskursen und stellt die These auf, dass die Inszenierung der europäischen Finanzkrise rechtspopulistischen Interpretationen eine tägliche Bühne bietet.
Sebastian Reinfeldt, Politikwissenschafter
Karl Öllinger, stopptdierechten.at
Susanne Wiegele, Autorin und Lehrerin
Sebastian Reinfeldt: Wir für euch. Rechtspopulismus in Zeiten der Krise. Unrast Verlag, Münster 2013