
Programm
Aus einer Synthese von Lacanscher Psychoanalyse und Marxismus ist in den letzten 20 Jahren eine internationale Debatte entstanden, in deren Zentrum die Zeitdiagnose einer postödipalen Gesellschaft steht. Dabei scheint das Schwinden des Ödipalen in westlich-kapitalistischen Gesellschaften einer neuartigen Form von Herrschaft Raum zu geben, die sich als "Biopolitik des Genießens" bezeichnen lässt. Paradoxerweise und entgegen dem, was zu erwarten wäre, hat die Krise des Ödipalen aber auch neue geschlechterhierarchisierende Mechanismen hervorgebracht.
Tove Soiland, Feministische Theoretikerin, Zürich
Moderation: Birge Krondorfer, Philosophin, Wien
Tove Soiland, Marie Frühauf, Anna Hartmann (Hg.), Postödipale Gesellschaft (Bd. 1); Sexuelle Differenz in der Postödipalen Gesellschaft (Bd. 2), Turia + Kant, Wien 2022
In Kooperation mit der Frauenhetz Wien.
Livestream: https://youtu.be/QDMinhSSRm4
Im Projekt sex work – lock down setzt sich Helena Lea Manhartsberger mit dem Thema Sexarbeit in Zeiten von Corona in Österreich auseinander. Gemeinsam mit ihren Protagonist*innen – Sexarbeiter*innen, Betreibern, Kunden, Sozialarbeiter*innen und Aktivist*innen – beschäftigt sie sich fotografisch und in Interviews mit den Herausforderungen der aktuellen Situation für die körpernaheste aller Tätigkeiten.
Welche Strategien helfen, um durch die Pandemie zu kommen? Welche Lösungsansätze gibt es zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen? Wie kann es zu mehr gesellschaftlicher Akzeptanz kommen? Welche Rolle spielt sie selbst als Bildproduzentin in diesem Diskurs?
Helena Lea Manhartsberger, Fotografin, Multimediajournalistin, Bildungsarbeiterin, Wien/Hannover
Moderation: Sabine Prokop, VfW
In Kooperation mit dem Verband feministischer Wissenschafteri*nnen.
Livestream: https://youtu.be/4T0xEE270mE